18 Kilometer: Großer Ausbau des Stadtbahnnetzes geplant

von Robert Braumann


Das Straßenbahnnetz in Braunschweig soll in Zukunft wachsen. Symbolfoto: Verkehrs-GmbH
Das Straßenbahnnetz in Braunschweig soll in Zukunft wachsen. Symbolfoto: Verkehrs-GmbH | Foto: Verkehrs-GmbH

Braunschweig. Am heutigen Freitag hat die Stadt die Pläne für einen möglichen Ausbau des Stadtbahnnetzes vorgestellt. Nachdem die Wirtschaftlichkeitsprüfung abgeschlossen wurde, sollen in drei Stufen knapp 18 Kilometer neue Schienen verlegt werden - so die Pläne.


Im ersten Schritt soll dabei die Verlängerung nach Volkmarode Nord vom Moorhüttenkamp bis zum Neubaugebiet Volkmarode-Nord entstehen. Als Baubeginn wird 2020 anvisiert, die Kosten würden rund 17 Millionen Euro betragen. In der zweiten Stufe ist das Projekt Salzdahlumer Straße verankert, darin enthalten ein Neubau der Strecke vom Hauptbahnhof über Bebelhof und Klinikum bis zum Heidberg. Länge rund 3,4 Kilometer, Baukosten rund 39 Millionen Euro. Außerdem ist hier der Neubau der Campusbahn vom Güteranschluss Heizkraftwerk nach Querum, Kosten rund 41 Millionen, verortet. In der dritten Stufe würde dann der Neubau der westlichen Innenstadtstrecke über Güldenstraße oder Görderlingerstraße angegangen. Hier werden die Kosten auf gut zehn Millionen geschätzt. Zudem könnte dann der Neubau der Trasse Lehndorf/Kanzlerfeld vom Radeklint über Rudolfplatz, Saarstraße und Bundesallee umgesetzt werden (Baukosten etwa 50 Millionen Euro), so die Überlegungen der Stadt. Das Zielkonzept das nach dem Standardisierten Verfahren eine Bewertung von 1,3 erhalten, soll bis 2030 umgesetzt werden. Bisher sind für die Trassenführung nur Korridore festgelegt, es gibt noch keine konkreten Streckenführungen, darüber wird erst in Zukunft, unter Beteiligung der Bürger zu entscheiden sein.

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Tobias Wermuth, Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH, Jörg Reincke, Geschäftsführer Verkehrs-GmbH, Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer und Oberbürgermeister Ulrich Markuth Foto: Braumann


Finanzierung und Ausblick


Das Zielkonzept umfasst eine Investionssumme von rund 200 Millionen Euro, verteilt bis auf das Jahr 2030. Die Stadt möchte Fördermittel vom Land und vom Bund für das Projekt beantragen. Man sehe Chancen, Fördergelder zu erhalten. Wie hoch der Eigenanteil der Stadt sei, könne man noch nicht abschließend sagen, so Stadtbaurat Leuer. Ohne Fördermittel sei es aber keineswegs zu stemmen. Ulrich Markurth, ergänzte: "Wir haben ein gutes Konzept und wird sind jetzt auch dran, unterstützt zu werden, ich sehe da gute Chancen." Das Konzept wird am Montag ab 18 Uhr der breiten Öffentlichkeit in der Stadthalle vorgestellt. Der Rat der Stadt Braunschweig soll am 21. Februar grundsätzlich darüber entscheiden, ob das Stadtbahnausbaukonzept verwirklicht werden soll. Gibt es grünes Licht, wird als nächstes die Bürgerbeteiligung vorbereitet. Nach weiteren Zwischenschritten könnte dann im Herbst 2018 ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Mit einer Standardisierten Bewertung wurden in der Vergangenheit die einzelnen Strecken bewertet - aus diesem Vergleich ist nun das aktuelle Konzept entstanden. Was genau untersucht wurde, lesen Sie hier. Ein Video zum Stadtbahnausbaukonzept der Stadt ist hier zu sehen.

Weitere Infos auch unter www.stadt-bahn-plus.deHier kann man sich in Zukunft auch an der Diskussion beteiligen.

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Tobias Wermuth, Jörg Reincke, Heinz-Georg Leuer und Ulrich Markurth bei der Vorstellung. Foto: Robert Braumann



Verkehrs-GmbH-Geschäftsführer Jörg Reincke, sagte. "Wir können mit diesem Konzept auch Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen und für eine Entlastung sorgen." Stadtrat Heinz Georg Leuer: "Zielnetz 2030 heißt es nicht von ungefähr, dies ist schon ein realistischer Zeithorizont, um das alles umzusetzen." Oberbürgermeister Ulrich Markurth hob hervor: "Im Jahr 20130 werden rund 20.000 Menschen mehr hier leben. Allein bis 2020 sollen 5000 neue Wohnungen geschaffen werden. Damit steigt der Bedarf an Mobilität, neue Wohngebiete müssen auch an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden." Mit dem Ausbau könne man die Mobilität der Bürger erhöhen die Lebensqualität in der Stadt fördern. Es werde aber sicherlich noch eine Weile dauern, bis gerade die offenen Fragen bei der Streckenführung geklärt werden.

Ulrich Markurth äußert sich am Mikro von regionalHeute.de zum Konzept:

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