Wolfsburg. Immer öfter ist der letzte Weg ein einsamer Weg. Ohne Familie, ohne Freunde. Der demografische Wandel in der Gesellschaft führt dazu, dass immer mehr Menschen alleine leben und oft einsam sterben. Folge: Es kommt immer öfter vor, dass es keinen Abschied am Grab gibt, sondern eine anonyme Bestattung. In Wolfsburg waren es im vergangenen Jahr 19 Fälle.
Damit liegt die Stadt im Vergleich zu Braunschweig (137 Fälle) und Salzgitter (rund 110 Fälle) weit hinten. In den Jahren davor hielt sich die Anzahl der sogenannten "ordnungsbehördlichen" Bestattungen mit 17 Fällen 2016 und 31 im Jahr 2015 ebenfalls in Grenzen.Eine Beurteilung der Tendenz ließe sich schwer abgeben, so Elke Wichmann vom Kommunikationsteam der Stadt Wolfsburg, da die Zahlen sichimmer nach den Sterbefällen und den zu ermittelnden bestattungspflichtigen Angehörigen richten würden.
Stadt springt im Notfall ein
Doch wie kommt es, dass in manchen Fällen statt der Familie Mitarbeiter der Stadt dafür sorgen, dass Verstobene ihre letzte Ruhe finden? Die Gründe können vielfältig sein.
Grundsätzlich sind Angehörige verpflichtet, für die Bestattung eines Verstorbenen zu sorgen, und zwar auch dann, wenn sie keinen Kontakt mehr zum Verstorbenen gehabt haben. Die Pflicht trifft in erster Linie die Ehegatten oder eingetragenen Lebenspartner, gefolgt von Kindern und Enkelkindern. Aber auch weitere Verwandte wie Eltern oder Geschwister können zur Bestattung verpflichtet sein. So sieht es das Gesetz vor. Im Alltag sieht es aber manchmal anders aus. „Wenn keine Angehörigen vorhanden sind, die Angehörigen noch nicht ermittelt sind oder sie sich weigern, die Bestattung durchzuführen, so wird diese von der für den Sterbe- oder Auffindungsort zuständigen Gemeinde veranlasst,“ erläutert Wichmanndie Hintergründe für sogenannte „ordnungsrechtliche“ Bestattungen.