Ausstellung der kostbarsten Handschriften Niedersachsens


Das Wunder Jesu und die Fußwaschung aus dem Evangeliar Heinrichs des Löwen (um 1180). Foto: Herzog August Bibliothek
Das Wunder Jesu und die Fußwaschung aus dem Evangeliar Heinrichs des Löwen (um 1180). Foto: Herzog August Bibliothek | Foto: Privat



Wolfenbüttel. Die Ausstellung der beiden kostbarsten Handschriften Niedersachsens in der Schatzkammer der Bibliotheca Augusta wird am Sonntag, 4. Oktober, um 11 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet.

Die Ausstellung ist eine Kooperation des Bistums Hildesheim und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Zum 1200-jährigen Bestehen des Bistums Hildesheim wird so die „Verheißung des Buches“ in seiner mittelalterlichen Pracht anschaulich. Ebenso reiche wie kunstsinnige Auftraggeber ließen die beiden aus dem 12. Jahrhundert stammenden Handschriften herstellen und die wichtigsten Texte des christlichen Glaubens – Evangelien und Psalmen – in ver­schwenderischer Pracht gestalten. Die kalligraphische Schrift vereint sich mit Buchmalerei auf ganzen Bildseiten im Evangeliar und reich mit Figuren gefüllten Initialen im Psalter. Herzog Heinrich der Löwe, der mächtigste Reichsfürst zur Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas, gab in den 1180er Jahren beim Abt des Benediktinerklosters Helmarshausen an der Weser das Evangeliar in Auftrag. Es sollte im Braunschweiger Dom, den Heinrich als Grablege für sich und seine Familie erbaut hatte, beim feierlichen Gottesdienst Verwendung finden. Im August 2015 wurde das Evangeliar Heinrichs des Löwen, das sich seit 1983 in gemeinsamem Besitz des Landes Niedersachsen, des Freistaats Bayern, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Bundesrepublik Deutschland befindet, in das Niedersächsische Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes aufgenommen. Alle zwei Jahre wird es im Original in der Herzog August Bibliothek als seinem dauerhaften Aufbewahrungsort für wenige Wochen ausgestellt und ist dann in all seiner Pracht zu bewundern. In der Sonderausstellung sind bis zum 22. Oktober das „Wunder Jesu“ sowie das „Letzte Abendmahl“ zu sehen, bevor ab dem 23. Oktober die „Kanontafel“ und das „Stifterbild“ aufgeschlagen werden.

Die Ausstellung in der Schatzkammer der Herzog August Bibliothek ist vom 4. Oktober bis zum 15. November 2015 zu sehen. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung am 4. Oktober ist frei.


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