Barrierefreiheit: Schüler testen die Stadt

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Wie leicht kommt man in den Bus? Sind die Spielgeräte auf dem Schulhof auch für Rolli-Fahrer geeignet? Solche und andere Fragen stellten sich sieben Schüler der Hans-Würtz-Schule und machten den Praxistest. Die Ergebnisse haben sie am Dienstag direkt an Oberbürgermeister Ulrich Markurth übergeben. 

Braunschweig aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers – den Praxistest haben sieben Schüler der Klasse 4b der Förderschule Hans-Würtz gemacht. Das Ergebnis haben sie nun offen gelegt. Heraus kamen sowohl „Rolli-freundliche“als auch „Rolli-feindliche“ Bereiche. So haben die Schüler unter anderem den Einstieg und die Sitzmöglichkeiten in Bussen getestet. In einem Fall senkte sich der Bus nicht selbst ab; somit musste die Lehrerin dem Busfahrer Bescheid geben. Ein Schüler, der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist, bemängelte zudem den Platz in den Bussen. Zu wenig Freiraum hätten Menschen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator innerhalb des Busraumes. Auch die Bürgersteige seien eine Herausforderung. Oberbürgermeister Markurth erklärte den Schülern, dass die Stadt gerade daran arbeite, die Bürgersteige barrierefrei umzubauen. "Wir bauen die Bürgersteige nach und nach um, aber es geht nur allmählich. Es beschweren sich auch immer wieder einige Menschen, dass durch den Umbau Staus und lange Wartezeiten für Autofahrer entstehen", so Markurth. "Aber dann ist es wenigstens gerecht", sagte einer der Viertklässler nachdenklich.

Den eigenen Schulhof im Fokus


Das Projekt führte die Gruppe des Weiteren zum Rathaus und in die Bücherei. Speziell in der Bücherei sei die Tür eine Herausforderung, denn sie schließe sich zu schnell. Neben den öffentlichen Orten testete die 4b auch den eigenen Schulhof. Als "gut" haben die Schüler hier die Tischtennisplatte im empfunden. "Schlecht" sei hingegen oftmals der Bodenbelag. Ein "Mangelhaft" hat auch die schwere Brandschutztür erhalten. Die bekäme man nur mit Mühe auf. Eine automatische Tür sei jedoch zu teuer, so Markurth. Da müsse dann mal ein stärkerer Schüler aushelfen. Insgesamt versprach er jedoch, sich die Ergebnisse genau durchzulesen und sie dem Bauamt weiterzuleiten.

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