Bautagebuch: Gussasphalt für die Rampen


| Foto: Volksbank BraWo/Peter Sierigk



Braunschweig. Die Parkdecks über dem Shopping Center im BraWoPark, die später zusammen 1300 Autos aufnehmen sollen, stehen unmittelbar vor ihrer Fertigstellung. Nach dem der Bodenbelag auf den Parkflächen mit der finalen Schicht überzogen wurde, geht es nun an die beiden Auffahrten. Die kurze Rampe zu Parkdeck 1, auf der künftig die Kunden ihre Autos abstellen können und die längere zu Parkdeck 2, die den Büronutzern im Business Center II vorbehalten bleibt, werden mit hochwertigem Gussasphalt versehen. Dieser wird von Hand geglättet. Diese besondere Qualität ist notwendig, weil die Beanspruchung durch unzählige Autos über viele Jahre sehr hoch sein wird.

Der verarbeitete Gussasphalt hat einen höheren Bitumenanteil als gewöhnlicher Straßenasphalt. Dank seiner höheren Viskoseelastizität kann er durch Temperaturschwankungen oder durch Bauwerksbewegungen entstehende Spannungen überstehen, ohne dass sich Risse bilden. Dazu ist er abriebfester und hat unter extremer Belastung eine längere Lebensdauer. Insbesondere erfüllt er eine schützende und abdichtende Funktion für die aus Beton gegossenen Rampen.
Die Verarbeitung von Gussasphalt erfolgt bei sehr hohen Temperaturen von mehr als 200 Grad. Aufgrund seiner Elastizität entstehen beim Gießen keine Hohlräume, in sich später Feuchtigkeit sammeln könnte. Das Material aus Sand, Kies, Bitumen und einigen Additiven wird sonst im Brückenbau eingesetzt, weil es das Bauwerk an sich – beispielsweise im Winter vor zerfressendem Salzeintrag – schützt. Der höhere Bitumenanteil sorgt zudem dafür, dass auch bei sehr tiefen Temperaturen oder Aushärtung keine Risse entstehen. Der Aufbau des gesamten Rampenbelags ist mehrschichtig. Nach einer Spachtelung aus Epoxidharz werden zur besseren Abdichtung spezielle Bitumenbahnen verlegt, bevor asphaltiert wird.

Weiter geht es auch im markanten Turm des Shopping Centers. Bevor die Glasfront geschlossen wird, werden im Inneren noch Treppenroste zur späteren Wartung eingebaut. Zudem sind außen die Tragprofile an den Trapezblechen angebracht, so dass in dieser Woche bereits mit der Montage der Aluminiumplatten begonnen werden kann und sich der Gesamteindruck der Architektur verstärkt.

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Im Inneren des Turms werden die Wartungsroste montiert. Foto: Volksbank BraWo/Peter Sierigk Peter Sierigk



Im Business Center II werden in dieser Woche die Rauchschutzdruckanlagen (RDA) komplettiert. Sie halten im Brandfall die Rettungswege frei. Dazu zählen vor allem die Flure, die Treppenhäuser und der Feuerwehraufzug. Falls ein Feuer ausbricht, verhindern automatisch in Betrieb gesetzte Ventilatoren, dass die Fluchtwege verrauchen. Die Luftzufuhr durch die Versorgungsschächte sowie die automatischer Öffnung der Dachfenster wird über spezielle Fühler geregelt. Rauch und Brandgase können so zügig nach oben entweichen. Das Zusammenspiel wird über eine elektronische Steuereinheit gelenkt, die wie die Gebläse im Keller untergebracht ist. Die Räume, in denen sie stehen, sind so konstruiert, dass sie einem Feuer 90 Minuten standhalten. In dieser Zeit muss das Hochhaus evakuiert sein.
Für das Sockelgebäude des Business Centers II gibt es eine Rauchabzugsanlage, für das Hochhaus gleich zwei. Die Elektronik steuert neben den Fluchttüren auch die Lüftungsklappen in den Schächten, durch die die nach oben geblasene Luft entweichen kann. Insgesamt gibt es 24 Schachtöffnungen, die jeweils eine Größe von 2x1 m haben.


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