Die Wohnung der Zukunft? Hilfe durch Assistenzsysteme

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Prof. Dr. Reinhold Haux, Silke Pförtner, Torsten Voß, Corinna Mielke und Dr. Harald Schrom (v. li.). Fotos und Video: Alexander Dontscheff
Prof. Dr. Reinhold Haux, Silke Pförtner, Torsten Voß, Corinna Mielke und Dr. Harald Schrom (v. li.). Fotos und Video: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. In wie weit kann Technik das Wohnen unterstützen? Derzeit erforschen die Nibelungen Wohnbau und die Baugenossenschaft Wiederaufbau entsprechende Assistenzsysteme, die vor allem älteren Menschen das Leben erleichtern sollen. Am heutigen Montag wurde das Projekt "Die Zukunftswohnung - AAL Wohnungen in Forschung und Praxis" vorgestellt.


Angesichts des demographischen Wandels soll die Wohnung als dritter Gesundheitsstandort neben Kliniken und Pflegeheimen verstärkt aufgebaut werden, erklärte Torsten Voß, Prokurist der Nibelungen-Wohnbau-GmbH. Daher erforsche man mit dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze der TU Braunschweig und dem Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU und der Medizinischen Hochschule Hannover (PLRI) in mehreren Wohnungen die Assistenzsysteme. Förderung gibt es vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser des Landes sowie durch die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH.

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In den Decken der Wohnungen befinden sich diverse Sensoren. Foto: Dontscheff



Prinzipiell kann mit den Systemen alles geregelt werden. So wird Alarm geschlagen, wenn aufgrund zu geringer Lüftung Schimmelbildung droht, gehen bei Starkwind die Rollläden hoch oder es greift ein wenn vergessen wurde die Herdplatte auszumachen. Auch vom Bewohner kann ein Bewegungsprofil erstellt werden aufgrund dessengegebenenfalls eine Erkrankung vermutet werden kann, sollte vom Profil markant abgewichen werden. "Zunächst bleiben die Daten aber beim Bewohner. Dieser entscheidet, was damit passiert", versichert Corinna Mielke vom PLRI.

Dr. Harald Schrom erklärt die Möglichkeiten des Assistenzsystems:

Obwohl bis zu 600 Rechner in einer Wohnung verbaut sind, hält sich der Stromverbrauch in Grenzen. Insgesamt solle so ein System nicht mehr als 1.000 bis 2.000 Euro kosten. Dafür müsse noch einiges passieren, technisch sei es aber möglich, betont Dr. Harald Schrom vom Institut für Datentechnik der TU.

Das System wird derzeit in verschiedenen Wohnungen von Studenten, aber zum Teil auch schon von "echten" Bewohnern getestet. Bis zur Marktreife werden aber sicher noch einige Jahre vergehen, so Corinna Mielke.

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Das Assistenzsystem kann einem beim Verlassen der Wohnung eine Textbotschaft übermitteln. Außerdem kann man zwischen vier Grundeinstellungen wählen, wie der Energiehaushalt der Wohnung geregelt wird. Foto: Dontscheff


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