Dokumentarfilmer Dieter Wieland erhält Lessing-Preis

von Jan Borner


Axel Richter, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Braunschweigischen Stiftung und Jury-Mitglieder Prof. Dr. Joachim Block und Prof. Dr. Erich Unglaub
Axel Richter, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Braunschweigischen Stiftung und Jury-Mitglieder Prof. Dr. Joachim Block und Prof. Dr. Erich Unglaub | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Der Preisträger des Lessing-Preises für Kritik 2016 steht fest. Die Kooperationspartner Lessing-Akademie Wolfenbüttel und die Braunschweigische Stiftung vergeben den Preis an den Autor und Dokumentarfilmer Dieter Wieland. Der Preis wird für eine kritische, in die Gesellschaft wirkende Leistung vergeben. Den Förderpreis des Lessing-Preises erhält der Journalist Thies Marsen.

Nach Auffassung der Jury habe Dieter Wieland "seit den 70er Jahren mit einer großen Zahl von Filmen auf einzigartige Weise Architektur und Bebauungskritik geübt und dabei ein genaues Schauen auf die Sache und intellektuelle Kritik miteinander verbunden." Der mittlerweile 78-jährige Dokumentarfilmer arbeitete unter anderem im Kulturprogramm des Bayerischen Fernsehens und setzte sich für den Denkmalschutz und für den Erhalt gewachsener Kulturlandschaften ein, so die Preisvergeber. Seit 1964 ist er freier Mitarbeiter des Bayrischen Rundfunks und verschiedener Fachzeitschriften. "Wieland hat ein ganz eigenes Genre geschaffen; seine Kritik an Landschaftszersiedelung und Dorfzerstörung, an der Unwirtlichkeit der Städte und den gesichtslosen Bausünden der Architektur greift weit über die Heimatpflege in die allgemeine Kulturkritik aus", erklärt die Jury.

Förderpreis


Der Preisträger des Lessing-Preises für Kritik kann nach Annahme des Preises selbst einen Förderpreis-Träger bestimmen. Dieter Wieland entschied sich hierbei für den Journalisten Thies Marsen, der sich intensiv mit der NS-Vergangenheit und dem Neofaschismus in der Bundesrepublik beschäftige und auch darüber hinaus Beiträge und Sendungen zu zahlreichen politischen, rechtlichen, geschichtlichen und kulturellen Themen verfasst hat

Projekte in der Region?


Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert und ist an kein festgesetztes Projekt gebunden. Dennoch, so erklärte Axel Richter, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Braunschweigischen Stiftung, könne er sich gut vorstellen, wie Dieter Wielands Schaffen sich auch mit unserer Region auseinandersetzen könnte. Schließlich biete die Region viele Themen, die den Dokumentarfilmer interessieren würden und dazu gehöre sicherlich auch die Fachwerk-Architektur Wolfenbüttels. Der Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Preisvergabe findet im Mai nächsten Jahres in der Herzog-August Bibliothek statt.


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