Eckert & Ziegler: Auch Stadtbaurat Leuer begrüßt Moratorium

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Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Foto: Archiv/Sina Rühland
Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Foto: Archiv/Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Als eine „gute Grundlage, um tragfähige Lösungen zu finden“ bezeichnet Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer die gestern im Planungs- und Umweltausschuss vereinbarte Verlängerung des Moratoriums für den Standort Thune.


Politik und Verwaltung verzichten bis mindestens Ende Juni darauf, für das Gewerbegebiet in Thune, in dem die mit radioaktiven Stoffen arbeitende Firma Eckert & Ziegler einen Standort hat, einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan zu fassen und eine Veränderungssperre zu beschließen. Die Firma Eckert & Ziegler verzichtet ihrerseits für diesen Zeitraum darauf, den Bauantrag für eine neue Halle aufleben zu lassen oder neu zu stellen. Darauf haben sich Verwaltung, Politik und die am Standort Thune angesiedelten Unternehmen Eckert & Ziegler (Umweltdienste und Nuclitec), Buchler sowie GE Healthcare am Mittwoch, 15. März in einer nichtöffentlichen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses geeinigt.

Moratorium gilt bis Ende Juni


Damit wurde die Geltungsdauer des vereinbarten Moratoriums verbindlich bis Ende Juni festgeschrieben. Die Akteure waren sich einig, den Zeitraum ein weiteres Mal zu verlängern, sollte sich eine Lösung abzeichnen.

Eckert & Ziegler machte in der Ausschusssitzung zugleich deutlich, es sei vorstellbar, die beabsichtigte neue Halle zur Lagerung, nicht aber, wie ursprünglich vorgesehen, auch zur Konditionierung radioaktiver Abfälle zu nutzen. Eine Erweiterung sei nur im Bereich der radiopharmazeutischen Produktion beabsichtigt. Das Unternehmen erklärte, über die bereits erworbenen Flächen hinaus kein Interesse an weiteren Flächenankäufen zu haben.

Gespräche statt juristischer Auseinandersetzung


„Damit haben wir eine gute Grundlage, um nun eine für alle Seiten akzeptable, tragfähige Lösung in Gesprächen mit den Unternehmen zu erarbeiten und die juristischen Auseinandersetzungen zu überwinden“, kommentiert Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. „Das ist unser Ziel, und daran werden wir in den nächsten Monaten intensiv arbeiten.“

Die Firma Buchler, die nicht mit radioaktiven Stoffen umgeht, sondern aus Chinarinde Chinin gewinnt, äußerte in dem Gespräch die Erwartung, dass die derzeitigen betrieblichen Aktivitäten, insbesondere im Hinblick auf den Schallschutz, zulässig bleiben und gegebenenfalls auch Erweiterungen möglich sind. Stadtbaurat Leuer äußerte die Erwartung, auch hier werde es möglich sein, eine Lösung zu finden, die einen guten Ausgleich darstelle zwischen dem Ruhebedürfnis der Anwohner und den Interessen des Unternehmens. In einem neuen Bebauungsplan, so Leuer weiter, würden auch mögliche Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen von GE Healthcare berücksichtigt. Das Unternehmen stellt radioaktive Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen her.

Zuvor hatten sich schon die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses zum Moratorium geäußert:

https://regionalbraunschweig.de/thune-moratorium-soll-fortgefuehrt-werden/


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