Ehrungen für couragierte Bürgerinnen und Bürger

von Alec Pein


Geehrte, Laudatoren, Initiatoren und Unterstützer der Goslarer Zivilcouragekampagne im Goslarer Theater. Fotos: Alec Pein



Goslar. Die Goslarer Zivilcouragekampagne ehrte am Dienstag alle Nominierten des Preises für Zivilcourage im Goslarer Theater und vergab drei Ehrenpreise. Dabei wurden die verschiedensten Situationen geschildert, in denen es galt das Richtige zu tun, was alle am gestrigen Nachmittag, auf der Kinobühne erschienen Bürgerinnen und Bürger des Landkreis Goslar, beispielhaft taten.

Günter Koschig führte durch das Programm der Zivilcourageehrung, in dessen Verlauf Mitinitiator Landrat Thomas Brych und der Braunschweiger Polizeipräsident Michael Pientka ein Grußwort sprachen. Pfarrerin Dagmar Hinzpeter übernahm den Festvortrag und berichtete über die Notwendigkeit von couragierten Verhalten.



Grußwort von Landrat Thomas Brych:

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Pfarrerin Dagmar Hinzpeter über die Notwendigkeit von Zivilcourage:

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Musikalisch Eingerahmt wurde das Programm von dem Blechbläserquintett des Sinfonieorchesters der TU Clausthal, es wurde der neue Kinospot zur Kampagne, sowie eine Videobotschaft eines Überraschungsgastes auf der Leinwand präsentiert. Ein neues Gesicht für Kampagne in 2016 wurde vorgestellt, die gleich eine ganze Schulklasse mitbrachte. Die insgesamt neun nominierten Fällen in denen 19 Bürgerinnen und Bürger des Landkreis Goslar Courage zeigten

Zeit nahm man sich für jeden einzelnen Fall, der sich häufig sehr im Grunde vom anderen Unterschied, sodass man als Gast den Fazit ziehen konnte, dass Situationen in denen es couragiert zu handeln gilt, sehr vielfältig sein können. So reichten die Verbrechen von Einbrüchen bis zu Körperverletzungen, es wurde ein Suizidversuch verhindert und ein älterer Herr durch einen aufmerksamen Jungen vor Unterkühlung bewahrt. Ein räuberischer Überfall wurde mit selbstlosem Einsatz im Supermarkt verhindert und drei Lehrer retteten einen Blinden während einer Klassenfahrt aus einem Gleisbett. All diese Vorfälle ereigneten sich im Jahr 2015 und wurden mit Urkunden geehrt. Petra Krischker, Leiterin der Polizeiinspektion Goslar, stellte die Fälle und Zeugen im einzelnen vor.

Preise für Zivilcourage


Für den Zivilcourage-Preis wurden drei weitere beispielhafte Fälle couragierten Handelns ausgewählt:

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Carolin Wiechens, Laudator Florian Wildmann, Tanfana Gänzmer und Günter Koschig. Foto:



Carolin Wiechens und Tanfana Gänzmer mischten sich auf ihrem Heimweg, nach einer Public Viewing Veranstaltung, in eine körperliche Auseinandersetzung am Goslarer Bahnhof ein. Sie entdeckten die streitenden Personen am Gleis 1 und gingen dazwischen, wobei Gänzmer von der weiblichen Begleitung des Beschuldigten attackiert wurde. Wiechens erlitt Schläge mit einer Hundeleine mit angehängtem Karabinerhaken. Durch ihren Einsatz sorgten die Frauen jedoch dafür, dass der Täter von dem Opfer abließ.



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Laudatorin Heike Göttert, Christoph Josef Ehlen mit Tochter, Günter Koschig Foto:



Das Ehepaar Christoph Josef und Alexandra Ehlen verhinderten den Suizidversuch, eines mitten in einer Trennungskrise steckenden Mannes. Mit ihren Kindern im Auto unterwegs durch den Oberharz, entdeckten sie auf einem Parplatz hinter Clausthal-Zellerfeld einen Wagen mit einer Schlauchverbindung vom Auspuff in den Innenraum des Fahrzeugs. Sie hielten an, zogen den Schlauch und alarmierten die Polizei.







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Verena Koch mit ihrem Laudator Michael Pientka und Günter Koschig Foto:



Verena Koch verhalf der Polizei mit ihren Angaben zur Festnahme einer Einbrecherbande.  Auch sie war nur zufällig in der Nähe eines Verbrechens, aber handelte richtig: Auf dem Weg zu einem Arzttermin, saß sie mit ihrem Vater im Auto und beobachtete drei Männer die sich schnellen Fußes vom Haus einer ihr bekannten Person entfernten. Sie verfolgte die Männer, bis sie diese aus den Augen verlor. Auf dem Rückweg konnte sie der Polizei zeitnah ihre Beobachtungen mitteilen, sodass nicht nur die Täter mit samt Beute auf der Autobahn dingfest gemacht werden konnten.



[caption id="" align="alignleft" width="300"][image=308568 size-medium] Alexandra Janitzki und Günter Koschig.[/caption]

Ein neues Gesicht


Eine ganze Schulklasse brachte das von Günter Koschig vorgestellte "Neue Gesicht" mit: Die vierfache Mastersweltmeisterin der Altersklasse 30 im Schwimmen und Lehrerin des Christian-von-Dohm Gymnasiums, Alexandra Janitzki, wird Teil der Kampagne 2016.



Überraschung auf der Leinwand


"Es gibt einen Teil in uns, der ist ein bisschen doof", so Emmanuel Peterfalvi, bekannt als "Alfons, der Reporter mit dem Puschelmikrofon", per Videobotschaft in den Kinosaal blickend. Amüsant und auf den Punkt getroffen, erklärt dieser in aller Kürze welches das größte Problem beim couragierten Verhalten ist. In Gefahrensituationen ruft ein "doofer" Teil im Menschen naturgemäß nach der Flucht, den "klügeren" und laut "Alfons" kleineren Teil, gelte es zu aktivieren und das bräuchte nur einen kleinen Denkanstoß. Das Video von Alfons soll in Kürze auf www.zivilcourage-goslar.de zu sehen sein.

Die Motoren der Kampagne


Heike Götttert und Günter Koschig wurden in hohen Tönen von Landrat und Polizeipräsident gelobt: Die schönen Fotografien von Heike Göttert verhelfen der Kampagne zu der guten Außenwirkung, in der nicht mit erhobenen Finger gedroht werde, so Brych. Als "unermüdlichen Motor" der Kampagne bezeichnete der Braunschweiger Polizeipräsident die Arbeit Koschigs .


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