Ein Dach fürs Shopping Center

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Die Dachkonstruktion für das Shopping Center im BraWoPark – Braunschweigs größte Baustelle, über deren Entwicklung wir auf BraunschweigHeute.de Woche für Woche berichten – ist jetzt sichtbar. Die ersten Dachelemente, so genannte Doppel-T-Betonplatten, liegen bereits auf Stützen und Balken. Generalunternehmer ANES Bauausführungen plant die Fertigstellung der Decke bis Ende Oktober. Die Fachleute gehen dabei abschnittsweise in fünf Sektoren vor. Die Nettogrundrissfläche des Einkaufszentrums beträgt 18.500 Quadratmeter.

Die Doppel-T-Betonplatten werden im Betonwerk Brandenburg stückweise in einer vorgefertigten Schalung gegossen, gelagert  und dann je nach Bedarf nach Braunschweig auf die Baustelle am Willy-Brandt-Platz transportiert. Vier dieser bis zu 17 Tonnen schweren Träger können pro Tag in dem Werk gefertigt werden. Je zwei werden jeweils von einem Sattelzug geliefert. Insgesamt werden 378 dieser Fertigteile benötigt. Sie sind zwischen 15.60 und 17 Meter lang sowie 2.76 Meter breit. Bundesweit gibt es nur wenige Betriebe, die einen derartigen Auftrag bewältigen könnten.

Die massigen Betonplatten, die auf den Stützen aufliegen, werden zusätzlich durch herausragende Anschlusseisen aus Bewehrungsstahl  fixiert. Die Platten haben dafür Durchführungen, in  denen sie eingehängt werden. Zur weiteren Stabilisierung  werden die Durchführungen mit Beton vergossen. Die Deckenkonstruktion, zu der 84 Stützen und 85 Balken gehören, wird durch eine Lage Beton komplettiert. Zwei Lagen Bewehrungsstahl erhöhen die Tragfähigkeit.

Auch die Sohle des Shopping Centers wird nicht in einem Arbeitsschritt hergestellt, sondern analog zur Fertigstellung der Decke in fünf Abschnitten. Zunächst wird jeweils der Boden mit einer 18 Zentimeter dicken Schicht besonders aufgebaut. Darauf kommt dann 20 Zentimer dicker, hochverdichteter Walzbeton. Durch das sektionale Verfahren kann der Innenausbau parallel in einigen Abschnitten früh beginnen.



Im Business Center II, Braunschweigs künftig höchstem  Bürohochhaus, werden in dieser Woche die ersten Treppen eingebaut.  Auch hier werden vorgefertigte Teile je nach Bedarf angeliefert. Für das Treppensystem, bestehend aus einem Treppenhaus für das Hochhaus und einem für das Sockelgebäude, werden zwei unterschiedliche Versionen benötigt. Jede Geschosstreppe ist mit einem  Zwischenpodest ausgestattet, mit dem die Treppenrichtung gewendet wird.

Die Treppenelemente, die jeweils etwa 3,8 Tonnen wiegen,  werden auf so genannte unbewehrte Elastomerlager gelegt.  Dabei handelt es sich um spezielle Gummimatten, die Schwingungen eliminieren, so dass sie sich nicht auf den Baukörper übertragen können. Zusätzlich entkoppeln sich auch den Schall. Die Treppen werden durch ihr hohes Eigengewicht gehalten und sind erschütterungssicher.

Ein zweites Flucht-Treppenhaus ist für das Business Center II nicht erforderlich. Das Hochhaus ist mit einem Rettungsaufzug ausgestattet, für den strengste Sicherheitsvorschriften gelten.

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