Fachkräftebündnis will den Weg ins Berufsleben ebnen


Die Stadt Braunschweig soll sich mit 15.000 Euro an dem regionalen Projekt „Stille Reserve“ der Allianz für die Region GmbH beteiligen. Symbolfoto:  Pixabay
Die Stadt Braunschweig soll sich mit 15.000 Euro an dem regionalen Projekt „Stille Reserve“ der Allianz für die Region GmbH beteiligen. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Stadt soll sich mit 15.000 Euro an dem regionalen Projekt „Stille Reserve“ der Allianz für die Region GmbH beteiligen. Dies empfiehlt ein Beschlussvorschlag, den Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa dem Wirtschaftsausschuss am kommenden Freitag vorlegt.


Damit soll das Interesse bisher nicht Erwerbstätiger an sozialbeitragspflichtiger Arbeit geweckt und bei Unternehmen die Bereitschaft gefördert werden, Menschen aus dieser Zielgruppe einzustellen. „Dieses Projekt kann dabei helfen, den drängenden Fachkräftemangel der Wirtschaft zu lindern“, begründet Leppa die Maßnahme, die vom Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen gefördert wird, in dem die Stadt Mitglied ist. In der Region gibt es den Initiatoren zufolge unter den knapp 147.000 sogenannten Nichterwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren bis zu 10.000 Menschen, die im Sinne der „Stillen Reserve“ für den Arbeitsmarkt ein nicht genutztes Potenzial darstellen. Sie ist deshalb „still“, weil sie sich aus unterschiedlichen Gründen nicht aktiv um die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt bemüht. Dazu zählen im weiteren Sinn auch Personen mit generellem Arbeitswunsch, die aber nicht arbeitsuchend gemeldet sind. Bei der stillen Reserve handelt es sich zumeist um Frauen, viele in und nach der Familienphase, sowie Alleinerziehende. Männer sind grundsätzlich ebenso angesprochen, aber nur in geringem Maße betroffen.

Zurück ins Berufsleben


„Es wäre eine Erleichterung für die Wirtschaft, wenn wir diesen Menschen den Weg zurück ins Erwerbsleben ebnen könnten, denn der Fachkräftemangel wirkt sich in einigen Branchen bereits wachstumshemmend aus. Zudem würde sich die Einkommenssituation der Betroffenen verbessern“, sagt der Dezernent. Fachkräfte und Unternehmen würden gleichermaßen von einer Aktivierung nicht erwerbstätiger Menschen für den Arbeitsmarkt profitieren.

Dies setzt allerdings voraus, dass auf die persönlichen Lebensumstände Rücksicht genommen wird, die einer Wiederaufnahme der Beschäftigung der stillen Reserve im Weg stehen. Deshalb sieht das Projekt vor, dass zunächst einmal Daten über die stille Reserve erhoben werden, etwa über Alter, Geschlecht, Qualifikation und Lebenssituation. In einem zweiten Schritt werden am Projekt teilnehmende Unternehmen aufgefordert, Erwartungen und Anforderungen zu präzisieren. Darauf aufbauend soll ein Konzept mit Maßnahmen entwickelt werden, mit deren Hilfe freie Stellen mit geeignetem Personal aus der stillen Reserve besetzt werden können. Die betreffenden Personen sollen umfassend beraten und mit interessierten Unternehmen zusammengebracht werden.

Für die zweijährige Projektlaufzeit, die am 1. Juli beginnt, müsste sich die Stadt mit 15.000 Euro beteiligen, ebenso wie die voraussichtlich ebenfalls am Projekt teilnehmenden Kommunen Wolfsburg und die Landkreise Peine und Wolfenbüttel. Den Rest der Kosten von insgesamt rund 504.000 Euro würden das Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen (50 Prozent), das Land Niedersachsen (20 Prozent) sowie die Arbeitsagentur Braunschweig-Goslar und die Allianz für die Region tragen.

Über die Braunschweig Zukunft GmbH


Die 2002 privatisierte städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft GmbH ist zentraler Ansprechpartner für Wirtschaftsunternehmen. Mit 13 Mitarbeitern und dem Geschäftsführer Gerold Leppa steht der Wirtschaft ein Kompetenzzentrum zur Verfügung. Die Braunschweig Zukunft GmbH bietet der lokalen Wirtschaft, Ansiedlungsinteressierten und Existenzgründern Beratung in Standortfragen, Genehmigungsmanagement, Vermittlung von Gewerbeflächen, Gründungsberatung sowie den Dialog mit den städtischen Fachbereichen. Die Braunschweig Zukunft GmbH betreibt den Technologiepark Braunschweig und ist Mitglied und Geschäftsstelle des Gründungsnetzwerkes Braunschweig.


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