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Filmkritik: "Crimson Peak"

von Max Förster


Filmkritik zur Vorpremiere "Crimson Peak" im CineStar Wolfenbüttel. Foto: Werner Heise | Foto: Werner Heise



Wolfenbüttel. Am Mittwoch-Abend fand die Vorpremiere zum Gruselfilm "Crimson Peak" im CineStar Wolfenbüttel statt. Geistererscheinungen und das Flair eines dem Verfall drohenden Anwesens zur Zeit des 19. Jahrhunderts schienen gute Voraussetzungen für einen gruseligen Filmabend darzustellen. Doch wo blieb der Grusel? Anscheinend habe der Produzent lieber auf Special Effects und eine recht langwierige, kitschige Story gesetzt.

Eine junge amerikanische und vom Geist ihrer toten Mutter heimgesuchte Autorin, Edith Cushing, die mit der Liebe bis dato noch nicht viel am Hut hatte, wird von einem, wie sich herausstellte, zwielichtigen englischen Baronet, Thomas Scharpe umgarnt. Nach der plötzlichen Ermordung ihres Vaters findet die Hochzeit statt und Edith zieht in das englische Anwesen ihres Mannes und dessen Schwester, Lucille Sharpe, genau in die Gemäuer des "Crimson Peak", vor denen der Geist der Mutter sie immer gewarnt hat. Die tragische "Grusel"-Geschichte nimmt seinen Lauf.

Überspitzter Grusel-Charme mit wenigen Schreckmomenten


Für eingefleischte Horrorfans wird dieser Film eine Enttäuschung sein. Sicher wurde hier auf gelungene Special Effects gesetzt und auch die schaurige Kulisse konnte überzeugen, doch um zur Kategorie Grusel oder Horror zählen zu können, fehlte die richtige Würze. Die überspitzt dargestellten Geistererscheinungen wirkten recht plump, fast sogar ein wenig belustigend. Bis auf die wenigen Schreckmomente blieb der Grusel hier also aus. "Das Blut deines Mannes wird an deinen Händen kleben", wurde von der toten Mutter prophezeit. So wirklich Blut war da nicht an den Händen der Autorin, zumindest kein Blut von ihrem lebendigen Mann.

Tolle Idee, nicht so tolle Umsetzung


Prinzipiell hatte der Film gutes Potential, um als Horrofilm zu gelten. Die Kulisse war passend, die Special Effects waren vorhanden, nur leider wurde bei der Umsetzung eher auf kitschigen Grusel, statt auf ein Adrenalin steigerndes, fesselndes Horrorabenteuer gesetzt. Für Fans des seichten Grusels bietet der Film von Guillermo Del Toro dennoch die Möglichkeit, einen unterhaltsamen Kinoabend zu erleben.


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