Filmkritik "Terminator: Genisys": Jetzt auch mit Lächeln

von Jan Borner


Arnold Schwarzenegger kann es noch. Foto: Verleih Paramount Pictures.
Arnold Schwarzenegger kann es noch. Foto: Verleih Paramount Pictures. | Foto: Paramount Pictures



Goslar. Gut 30 Jahre ist es her, als der erste Terminator-Film in die deutschen Kinos kam. Unter der Regie von James Cameron ist der Science-Fiction Streifen damals schnell zum Kult geworden und vor allem ein Satz hat sich unwiderruflich in die Kinogeschichte eingebrannt: "I'll be back". Auch mit 67 Jahren hält sich Arnold Schwarzenegger an sein Versprechen und übernimmt nach seiner Abwesenheit in "Terminator: Die Erlösung" im nun fünften Teil wieder seine Kultrolle als Terminator T-800 - oder einfach "Paps", wie er jetzt genannt wird.

Der erste Teil Reloaded


Die Ausgangssituation ist im fünften Teil wieder dieselbe wie im ersten: Nachdem die Menschheit weitestgehend ausgelöscht wurde, rebelliert eine Gruppe Überlebender unter der Führung von John Connor gegen die Maschinen. Kurz vor der erfolgreichen Zerstörung des zentralen Maschinenprogramms “Skynet“ wurde mit Hilfe einer Zeitmaschine allerdings noch ein Terminator in die Vergangenheit geschickt um John Connors Mutter, Sarah Connor, zu töten und so die menschliche Revolution im Keim zu ersticken. Um das zu verhindern schickten die Menschen den Soldaten Kyle Reese hinterher, der Sarah Connor retten und den Terminator zerstören soll. Mit der Ankunft von Kyle Reese im Jahr 1984 nimmt die bekannte Geschichte allerdings plötzlich einen ganz neuen Lauf.

Arnold Schwarzenegger trifft ins Schwarze


Ehemals böse Charaktere sind plötzlich die Guten, der gefeierte Erlöser wird zum Superschurken und Arnold Schwarzenegger gibt es gleich doppelt - einmal jung und knackig und einmal "alt, aber nicht veraltet". Tatsächlich hat die Figur des Terminator T-800 nichts von seiner kultigen Attitude verloren, sondern setzt der maschinellen Coolness mit grau melierten Haaren und einem bestens eingeübten Lächeln noch einen oben drauf. Der Terminator ist vielleicht die einzige Rolle der Filmgeschichte, für die Arnold Schwarzenegger die bestmögliche Besetzung ist.

Das böse Betriebssystem


Um das Böse im Film an aktuelle Gefahren anzuknüpfen und die Story so auf den Stand der Zeit zu bringen, musste selbstverständlich eine weitere Zeitreise mit eingebaut werden. Die Angst vor Maschinen und Robotern schlägt schließlich viel mehr ein, wenn sie mit der realen Gefahr der Datenkrake Internet verknüpft wird. Die Protagonisten des Films reisen deshalb ins Jahr 2017, wo Tablets und Smartphones die Welt regieren. In diesem Jahr soll ein neues Betriebssystem, Genisys, erscheinen, das alles mit alles verknüft - Smartphone mit Tablet, Tablet mit Notebook, Notebook mit Atomraketen. Genisys ist nichts anderes als das Tor für Skynet, das die Menschheit in Kürze vernichten soll. Der Kampf gegen das Böse wird so zum Kampf gegen ein Betriebssystem, das es mit dem Datenschutz nicht allzu eng sieht - im Kern also eine ganz reale Geschichte, die noch lange nicht zu Ende ist.


mehr News aus Braunschweig