Flüchtlinge: Stadt sucht weiter nach Standorten zur Unterbringung

von Robert Braumann


Symbolbild: A. Donner
Symbolbild: A. Donner | Foto: Anke Donner)



Braunschweig. Die Stadt Braunschweig will die Zahl der Erstaufnahmeplätze für Flüchtlinge in den kommenden Monaten auf über 1.000 aufbauen. Ziel ist es geeignete Bestandsimmobilien zu finden und herzurichten, aber auch weitere Turnhallen könnten zur Unterbringungen genutzt werden.

Die bisherige kommunale Erstaufnahme in den Turnhallen in der Moselstraße (56), der Naumburgstraße (156) und Watenbüttel (108) würde nicht mehr lange ausreichen, berichtete Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke. Diese Kapazitäten würden voraussichtlich bis März völlig erschöpft und belegt sein. Für das erste Quartal wurden der Stadt Braunschweig 437 Flüchtlinge zugewiesen, die dauerhaft untergebracht werden sollen. Trotz der intensiven Suche im gesamten Stadtgebiet nach geeigneten leerstehenden Immobilien, habe man bisher keine weiteren Gebäude gefunden, so Hanke weiter. Auch weil Besitzer zeitweise das große Geschäft machen wollten. "Da wurden zeitweise 15 Euro pro Quadratmeter (Kaltmiete) verlangt, so etwas können und wollen wir nicht mitmachen". Man habe auch versucht Baumärkte zu nutzen, habe aber mit den Besitzern keine Übereinkunft erzielen können. Man habe viele Immobilien überprüft, doch keine Übereinkünfte erzielt.

Weitere Turnhallen Belegungen möglich


Deshalb werde nun die größere Halle in der Nibelungenstraße mit dazu genommen. Am Mittwoch wird dort mit den Arbeiten vor Ort beginnen. Dort könnten bis zu 190 Menschen aufgenommen werden. Die Sozialdezernentin rechnet nicht damit, dass die bisher genutzten Turnhallen im Jahr 2016 wieder freigegeben werden könnten. Um die Kapazitäten weiter zu erhöhen, soll zudem eine leerstehende Immobilie in der Saarbrückerstraße genutzt werden (140 Menschen). Man befinde sich hier in abschließenden Verhandlungen. Außerdem wird überlegt Leichtbauhallen anzuschaffen und zu nutzen. An so einem Standort könnten bis zu 200 Menschen untergebracht werden. Wo diese stehen könnte, ist momentan noch nicht geklärt, so Hanke. Innerhalb von zehn Wochen könnte so eine Leichtbauhalle hergestellt und aufgebaut werden.

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Dr. Andrea Hanke, und Martin Klockgether, Leiter Fachbereich Gesundheit und Soziales., bei der Vorstellung, Foto: Robert Braumann



Das Kreiswehrersatzamt wird außerdem voraussichtlich zum Sommer zur Verfügung stehen. Aktuell prüfe man eine ehemalige Tennishalle (Friedrich-Seele-Straße) und ein ehemaliges Verwaltungsgebäude in der Nähe des Rudolfplatzes."Wir müssen die Menschen unterbringen, wir sind dazu verpflichtet Obdachlosigkeit zu verhindern. Wir unternehmen alle Anstrengungen, um die Unterbringungen in Turnhallen zu vermeiden, aber sollte es keine andere Möglichkeiten geben, könnte es auch weitere Hallen treffen. Daher werden wir auch weitere Sportstätten prüfen." Man rechne für das Jahr 2016 mit bis zu 1000 Menschen, ohne zu wissen, ob es am Ende nicht doch noch mehr werden würden. Man müsse vor diesem Hintergrund handlungsfähig bleiben, so die Sozialdezernentin.  In der zweiten Phase des Konzepts sollen die Flüchtlinge dann in die festen Wohneinheiten an 16 Standorten in der Stadt umziehen. Die langfristigen Flüchtlingsunterkünfte werden aber voraussichtlich nicht vor Anfang 2017 bezugsfertig sein. "Wer auch immer über Immobilien verfügt, wo man viele Menschen zur kommunalen Erstaufnahme unterbringen kann, der möge sich bitte an die Stadt wenden. Schön wäre eine leerstehende Büroimmobile, dies könnte man schnell herrichten. Vielleicht gibt es noch jemanden, der eine Lösung bereitstellen kann", so Martin Klockgether, Leiter Fachbereich Gesundheit und Soziales.


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