Flüchtlingszahlen leicht angestiegen-Ehra Lessien bleibt offen

von Sandra Zecchino


Zur Zeit kommen wöchentlich 15 bis 20 Flüchtlinge. Symbolbild: Jan Borner | Foto: Jan Borner

Gifhorn. Die Wohnanlage für Flüchtlinge in Ehra Lessien bleibt weiterhin geöffnet. Diese Entscheidung traf der Kreisausschuss in seiner letzten Sitzung. Ob es auch weiterhin eine Landesaufnahmstelle bleiben wird, werden Gespräche mit dem Land Anfang des nächsten Jahres entscheiden.


Aufgrund der zwischenzeitig sinkenden Zahlen wurde diskutiert, ob die Einrichtung weiterhin geöffnet bleibt oder als Reserveobjekt geführt werden soll.

Zur Zeit kommen wöchentlich 15 bis 20 Personen, die Zahlen sind also wieder leicht steigend. Das wäre zum Winter hin zwar normal, wie Erster Kreisrat Dr. Thomas Walter gegenüber regionalHeute.de erläuterte, aber dennoch sollte man weiterhin auf 'Krisen' vorbereitet sein. "Es bleibt ein Blick in die Glaskugel", so Walter weiter.

Deshalb und weil der Landkreis Gifhorn weiterhin eine festegeschriebene Aufnahmeverpflichtung von rund 800 Personen hat, fiel die Entscheidung auf den Weiterbetrieb der Einrichtung.

Dezentrale Unterbringung vs. Sammelunterkunft


Natürlich werde eine dezentrale Unterbringung auf Grund von besseren Integrationsmöglichkeiten weiterhin favorisiert, doch habe sich in Ehra Lessien mittlerweile ein großer Helferkreis etabliert. Auch die Veränderung der Flüchtlingsstruktur müsse bei der Entscheidung ob zentrale oder dezentrale Unterbringung berücksichtig werden. Wurden in der Vergangenheit hauptsächlich Familien aufgenommen und untergebracht, kämen seit gut sechs Monaten ausschließlich alleinreisende junge Männer aus dem afrikanischen Raum.

Diesen Personenkreis von vornherein in privaten Wohnraum unterzubringen, habe sich als schwierig herausgestellt. Eine erste Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft, wie Ehra Lessien, hat sich in der Vergangenheit als sehr hilfreich dargestellt. Hier können die Flüchtlinge die ersten Umgangsarten zum Leben in Deutschland erlernen. Es findet rund um die Uhr eine Betreuung statt. Auch in einer Gemeinschaftsunterkunft kann Integration erfolgreich stattfinden. Die dort eingerichteten Deutschkurse werden regelmäßig besucht und es sind weitere Kurse in Planung. Zusätzlich habe sich ein Fußballklub der Flüchtlinge gebildet.

Aktuell leben in der Wohnanlage Ehra Lessien 134 Personen. Maximal stehen dort 250 Unterbringungsplätze zur Verfügung.

Aktuelle Flüchtlingssituation im Landkreis


Aktuell verfügt der Landkreis über 1.769 Unterbringungsplätze für Flüchtlinge. Davon sind 1.161 Plätze mit den Leistungsberechtigten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und 147 Plätze mit anerkannten Flüchtlingen belegt. 461 Plätze stehen derzeit frei zur Verfügung.

Die 1.769 Unterbringungsplätze setzen sich wie folgt zusammen:



































Wohnanlage Clausmoorhof 229 Plätze
Gemeinschaftsunterkunft Meinersen 69 Plätze
Pastor-Bammel-Haus 88 Plätze
Wohnanlage Ehra Lessien 250 Plätze
Diakonie Kästorf 70 Plätze
Diakonie auswärts 34 Plätze
Leistungsberechtigte mit eigenem Mietvertrag (Dezentrale Wohnungen) 282 Plätze
Dezentrale Wohnungen des Landkreises Gifhorn 747 Plätze

Lesen Sie dazu auch:


https://regionalgifhorn.de/landkreis-baut-unterbringungsplaetze-fuer-asylbewerber-ab/


mehr News aus Braunschweig