Fotoausstellung über Flüchtlinge im Herrenhaus Sickte


Fotoausstellung von Carlotta Heyden Rynsch
Fotoausstellung von Carlotta Heyden Rynsch



Sickte. „I have a dream“, hat Carlotta Heyden Rynsch ihre Fotodokumentation über Flüchtlinge in der Samtgemeinde Sickte genannt. Die Ausstellung wurde beim Kulturfest „Miteinander BUNT“ im Herrenhaus Sickte präsentiert. Sie kann noch bis zum 30. Juni 2015 im Rahmen der Öffnungszeiten der Sickter Verwaltung (Mo., Di., Do., Fr. 8.30 bis 12.00 Uhr und Dienstagnachmittag von 15.00 bis 18.00 Uhr) besichtigt werden.

Die 18jährige Schülerin aus Veltheim hat die Flüchtlinge nach ihren Wünschen und Träumen befragt. „Wir alle haben Träume“, sagt Carlotta, „egal aus welcher Kultur wir kommen oder welche Farbe unsere Haut hat. Träume verbinden die Menschen.“ Jeder Traum sei es wert, erzählt zu werden. Mit ihrer Fotodokumentation möchte die Schülerin auf die Schicksale von Flüchtlingen aufmerksam machen und ihnen eine Stimme geben, heißt es in dem Bericht von Margit Richert (Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit Sickte).

Wie zum Beispiel Benjamin, der zurzeit in Dettum lebt. Er kommt von der Elfenbeinküste. Dort hat er als Handwerker gearbeitet. Sein Hobby ist Fußball. Benjamin sagt: „Wenn ich meine Zukunft denke, träume ich davon, die deutsche Sprache zu lernen, um hier heimisch zu werden. Ich würde eine Arbeit haben und könnte meine Familie mit dem Gehalt ernähren. Mein größter Wunsch wäre, eine Arbeit zu finden, das ist sehr wichtig für mich. Außerdem würde ich mich gern integrieren. Ich mag Deutsche und wünsche allen, die sich um Flüchtlinge kümmern, dass Gott ihnen ein langes Leben schenkt.“

Jeden Tag werden wir mit Nachrichten über das Schicksal von Flüchtlingen überflutet, schreibt Carlotta in ihrem Vorwort zur Begleitbroschüre. Wir sehen schockierende Fotos und die Zahl im Mittelmeer ertrunkener Flüchtlinge macht uns sprachlos. Trotzdem schaffen wir es immer wieder, unsere Augen vor dieser Tragödie zu verschließen. Wir können und nur schwer in die Lage der Flüchtlinge versetzen, denn niemand kann erraten, was sie fühlen. Wir wissen nicht, was ihnen auf der Flucht geschehen ist. Wir wissen nicht, was ihnen in ihrer Heimat passiert ist. Vielleicht ist es schon zu viel für uns, darüber nachzudenken. Vielleicht ist es zu viel, daran zu denken, was sie erlitten haben und nicht wegzuschauen. Der Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King habe hingesehen. „Seine Ideen für eine gerechtere Welt, in der alle Menschen gleichwertig sind, sind eine Inspiration für viele Menschen und auch für mich“, erklärt Charlotta Heyden Rynsch. Margit Richert, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Sickte, gratulierte der Fotografin für ihr außergewöhnliches Engagement und zu der beeindruckenden Fotodokumentation.


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