Für bessere Luft am Bohlweg: Einspurig über die Kreuzung


Foto: Robert Braumann
Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Zur Verbesserung der Luftqualität auf dem Bohlweg soll der Verkehr – wie in den vergangenen Monaten – für ein weiteres Jahr auf einem reinen Geradeausfahrstreifen über die Kreuzung Bohlweg-Steinweg-Dankwardstraße geführt werden.


Das Vorhaben schlägt die Verwaltung dem Planungs- und Umweltausschuss zur Entscheidung vor. Durch diese „sehr moderate Maßnahme" könnten aus heutiger Sicht weitergehende und einschneidendere Maßnahmen wie Verkehrsbeschränkungen oder Verkehrsverbote bis dato vermieden werden.

Unter dem Grenzwert


Die derzeitige einspurige Verkehrsführung, eingerichtet zu den Gleisbauarbeiten in der Stobenstraße im vergangenen Jahr, hat positive Auswirkungen auf den Stickoxidgehalt der Luft im Bereich der Messstelle am Bohlweg: Der Jahresmittelwert für Stickoxid unterschritt 2016 mit 39 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erstmals den Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm. Damit gelang es, die Jahresmittelwerte für NO2, die etwa 1994 noch bei 73 Mikrogramm gelegen hatten, erneut zu senken. Durch vielfältige Maßnahmen, unter anderem aus dem Luftreinhalteplan, durch Umgestaltung des Bohlwegs, Sperrung der Innenstadt für LKW, Modernisierung des städtischen Fuhrparks und der Verkehrs-GmbH etc. waren die Jahresmittelwerte schon zuvor deutlich reduziert worden. In den vergangenen drei Jahren lagen sie zwischen 39 und 43 Mikrogramm.

Keine Einschränkungen fürAutofahrer


Die Leistungsfähigkeit für den Verkehr, der diese Strecke befährt, ist dennoch ausreichend. Um dies zu klären, wurde in der Woche vor Weihnachten mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen sowie in der zweiten Januarwoche die Staubildung registriert. Es zeigte sich, dass in 75 bis 90 Prozent der Fälle der Rückstau während einer Grünphase abgebaut werden konnte. Die Grünphase dauert, je nach Stadtbahnverkehr, zwischen 26 und 42 Sekunden. Längere Rückstaus wurden lediglich in der Vorweihnachtswoche verzeichnet. Aber auch hier hat nach örtlicher Beobachtung jedes Fahrzeug spätestens nach dem zweiten Umlauf der Signalanlage, also etwa 95 Sekunden, die Kreuzung passieren können.

Bauliche Gestaltung hängt von der Entwicklung ab


Die Verkehrsteilnehmer haben sich nach Einschätzung der Verwaltung inzwischen die neue Verkehrsführung gewöhnt. Auf Baken zur Unterstützung der Sperrflächenmarkierung soll daher verzichtet werden. Sollte sich erweisen, dass sie doch weiterhin erforderlich sind, würden sie nachträglich fest installiert. Ob eine dauerhafte bauliche Umgestaltung sinnvoll ist, hängt von der weiteren Entwicklung ab. So könnte die Wartefläche für Fußgänger vorgezogen werden. Hinter der Kreuzung wird der Verkehr auf dem Bohlweg unverändert zweistreifig weitergeführt.

Der Beschlusswird im Stadtbezirksrat am 14. März vorberaten. Der Planungs- und Umweltausschuss entscheidet dann am 15. März.


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