Galerie Geyso 20 zeigt Einblick in Werkzyklus der Todesbilder


Bis zum 6. Oktober wird die Ausstellung „H. J. Psotta: Rosa Paraphrasen“  gezeigt. Foto: Arndt Beck
Bis zum 6. Oktober wird die Ausstellung „H. J. Psotta: Rosa Paraphrasen“ gezeigt. Foto: Arndt Beck

Braunschweig. Die Galerie Geyso20 präsentiert einen Einblick in den Werkzyklus der Todesbilder des 2012 verstorbenen Künstlers Helmut Julius Psotta. Eröffnet wird die Ausstellung „H. J. Psotta: Rosa Paraphrasen“ am 11. August um 19 Uhr in der Galerie Geyso 20, Geysostraße 20, Braunschweig.


Mit „Rosa-Paraphrasen“ bezeichnet Psotta ein umfangreiches Konvolut von Arbeiten aus dem Jahr 1986, in der er ein Kinderfoto seiner Mutter Rosa künstlerisch bearbeitet. Das Schwarz-Weiß-Foto eines ernst in die Kamera blickenden sechsjährigen Mädchens wird bezeichnet, übermalt, vervielfältigt, geschnitten, geklebt, mit Brandwunden versehen.

Kindliche Unschuld wird mit sexuell aufgeladener Symbolik konfrontiert, die im Werk selbst eine faszinierende und provozierende Verbindung eingehen und Anziehung und Abstoßung gleichermaßen evozieren. „Nur durch die permanente Aufhebung aller Tabus (…) konnten die Schleusen dieses Bilderstroms geöffnet werden“, kommentierte 1989 Kunsthistoriker und Kunstkritiker Wieland Schmied.

Mit Helmut Julius Psotta zeigt die Galerie Geyso20 einen Außenseiter, der trotz seiner Professur als Künstler an der Universität in Santiago de Chile in Deutschland weitgehend unbekannt geblieben ist. Im Zentrum dieser Ausstellung stehen die Rosa Paraphrasen, eine umfangreiche Serie aus der großen Werkgruppe der Todesbilder, die seine Mutter Rosa in den Fokus der Bildgestaltung stellt. "Unser Verstand und unser Empfinden sträuben sich all das zu akzeptieren, was in diesen Bildern und durch sie sichtbar wird, sichtbar wird nur durch eine unablässige und verzweifelte Verletzung all der Tabus ...", führte Wieland Schmied weiter aus.

Die Ausstellungist zu sehen bis zum 6. Oktober 2017, montags bis freitags von 13 bis 17 Uhr sowie am Samstag, 12. August, ebenfalls von 13 bis 17 Uhr. Am 8. September gibt es zudem einen Vortrag von Arndt Beck zum Werk Psottas um 17 Uhr in der Galerie Geyso20. Gäste sind willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


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