Gehirn-Tumor: Nur eine Spezial-OP kann Steffen helfen

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Steffen Rhode bedankt sich für die große Hilfsbereitschaft. Foto: privat
Steffen Rhode bedankt sich für die große Hilfsbereitschaft. Foto: privat | Foto: privat

Braunschweig. Der an einem aggressiven Hirntumor erkrankte Steffen Rhode benötigt eine Operation, die nur in den USA möglich ist. Da die Krankenkasse sich nicht an den Kosten beteiligt, stellte er sich einen Spendenaufruf ins Internet und sammelte über 80.000 Euro.


Die niederschmetternde Diagnose kam im Juni dieses Jahres: Bei Steffen Rhode, Angestellter eines Entwicklungspartners im Automotive
Umfeld und Past President der Wirtschaftsjunioren Braunschweig, wurde ein seit Anfang 2015 bekannter aber bislang als harmlos eingestufter Gehirntumor als äußerst aggressives Glioblastom identifiziert. Da der Tumor so ungünstig im Stammhirn liegt, kann er nicht operativ entfernt werden ohne lebenswichtige Gehirnareale zu beschädigen.

Seit Ende Juli ist Steffen Rhode in Behandlung. Doch mit Protonenbestrahlung und Chemotherapie allein ist ihm nicht geholfen. Eine operative Behandlungsmethode, die sogenannte Laser Ablation, bei der eine mit einem Laser ausgestattete Sonde in den Tumor eingeführt wird und diesen von innen erhitzt, ist nur in den USA möglich. Ein Kostenvoranschlag des San Diego Health Hospitals beläuft sich auf 80.000 US-Dollar, so Rhode.

Große Hilfsbereitschaft


Da sich Steffen Rhodes Krankenkasse an diesen Kosten nicht beteiligen will, ergriff der 35-Jährige eine außergewöhnliche Maßnahme. Unter www.Help-Steffen.com stellte er einen Spendenaufruf ins Netz. Mit Erfolg: Nach nur fünf Tagen hatte er über 80.000 Euro zusammen. "Das hätte ich im Leben nicht für möglich gehalten. Ich bedanke mich für diese unglaubliche Spendenbereitschaft", betonte Rhode gegenüber regionalHeute.de. Für die positive Resonanz sei auch seine gute Vernetzung durch seine bisherige Arbeit, die Wirtschaftsjunioren und sein Engagement im Buddhistischen Verein Braunschweig verantwortlich.

Im kommenden Jahr reist Steffen Rhode mit seiner Freundin und seinem Bruder in die USA, um die Operation durchführen zu lassen. Durch die Laser Ablation kann der Tumor zwar verkleinert, aber nicht komplett entfernt werden, berichtet er. "Die Hoffnung ist, dass die Zellen so zerstört werden, dass sie sich nicht mehr teilen", erzählt Rhode. Wie groß diese Chance gerade bei einem so aggressiven Tumor wie dem Glioblastom ist, ist allerdings schwer diagnostizierbar.

Die Laser Ablation wird in Deutschland bereits bei anderen Krebsarten wie etwa Prostatakrebs eingesetzt. Im Kontext mit Hirntumoren kommt diese in Europa aber noch nicht zur Anwendung, erklärte Rhode.


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