Grippefälle in der Region - Unterschiedliche Entwicklung

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Während die Grippesaison im Landkreis Wolfenbüttel etwas milder verlief, sind die Zahlen in Braunschweig angestiegen. Foto: Robert Braumann
Während die Grippesaison im Landkreis Wolfenbüttel etwas milder verlief, sind die Zahlen in Braunschweig angestiegen. Foto: Robert Braumann | Foto: regionalHeute.de



Region. Während die Grippesaison im Landkreis Wolfenbüttel nach Angaben der Krankenkasse IKK classic etwas milder verlief, sind die Zahlen in Braunschweig angestiegen.  Alles in allem sind die Zahlen aber weiter auf hohem Niveau.

Demnach wurden im Landkreis Wolfenbüttel von Oktober 2015 bis Ende April 2016 43 Influenza-Infektionen gemeldet, in der vorherigen Saison gab es im gleichen Zeitraum 55 registrierte Fälle. Niedersachsenweit waren es dagegen mehr Fälle im Vergleich zum Vorjahr: 3.866 Fälle wurden 2015/2016 gemeldet, 2014/2015 waren es 3.697. "Die tatsächliche Zahl der Grippeerkrankungen ist wahrscheinlich noch höher. Nicht jeder, der an Grippe erkrankt, geht zum Arzt und wird auf den Virus getestet", sagt Thomas Wiechert von der IKK classic.

Zahl der Grippefälle in Braunschweig angestiegen


Die Grippesaison in Braunschweig fiel nach Angaben der Krankenkasse IKK classic erneut schwer aus. In der Stadt wurden von Oktober 2015 bis Ende April 2016 89 Influenza-Infektionen gemeldet, 2014/2015 gab es im gleichen Zeitraum 66 registrierte Fälle. Niedersachsenweit wurden insgesamt 3.866 Fälle gemeldet (Vorjahr: 3.697). Auch hier wird aber vermutet, dass die tatsächliche Zahl der Grippeerkrankungen sehr viel höher ist.

Seit Mitte April klingt die Grippewelle in Deutschland kontinuierlich ab, meldete das Robert-Koch-Institut. Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits die Zusammensetzung der Influenzaimpfstoffe für den kommenden Winter festgelegt. Eine Impfung wird insbesondere Risikopatienten empfohlen. Dazu zählen Menschen über 60 Jahren, Schwangere, medizinisches Personal und Personen mit chronischen Erkrankungen. Der Allgemeinmediziner Jürgen Morich sagt: “Eine Grippe-Impfung sollte möglichst von September bis November erfolgen. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt ist sie sinnvoll, da der Impfstoff relativ schnell wirkt. Innerhalb von zwei Wochen breitet sich der Impfstoff im Körper aus und wirkt dann gegen die Viren. Eine Impfung ist bei 80 Prozent der Menschen sogar mehr als sinnvoll. Nämlich dann, wenn man viel Kontakt mit Menschen hat, oder das Immunsystem schon durch andere Krankheiten geschwächt ist”, erklärt er. Da die Grippe-Viren sich ständig wandeln, muss das Serum jedes Jahr neu zusammengesetzt werden. Die Schutzwirkung tritt etwa zehn bis 14 Tage nach der Impfung ein.

Stichwort: Grippe


Die Grippe verursacht in Niedersachsen circa 70 Prozent aller Krankheiten. Sie ist eine akute Erkrankung der Atemwege, die ernsthafte, mitunter lebensbedrohliche Folgen haben kann. Ausgelöst wird die stark ansteckende Krankheit durch Viren. Beim Niesen, Husten oder Sprechen gelangen winzige, virushaltige Tröpfchen von Erkrankten in die Luft und können von anderen Menschen in der Nähe eingeatmet werden. Die Erreger haften auch an Händen und Gegenständen, die von Infizierten angefasst wurden. Über den Kontakt mit Schleimhäuten in Mund und Nase können sie dann in den Körper eindringen und krank machen. Die Gefahr, an einer Grippe zu erkranken, ist in der nasskalten Jahreszeit am größten, wenn die Abwehrkraft der Schleimhaut in den Atemwegen durch Kälte und trockene Heizungsluft geschwächt ist. Daher geht man davon aus, dass die Grippesaison von Oktober bis Ende April angesetzt werden muss. Die meisten Fälle treten zwischen Dezember und Mitte April auf. Während der Grippesaison sollte man auf konsequente Handhygiene achten und mehrmals täglich seine Hände gründlich mit Seife und heißem Wasser waschen. Eine Antibiotika-Behandlung ist im Krankheitsfall unnütz, weil der Grippe-Erreger ein Virus und kein Bakterium ist.


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