Grüne-Bundestagskandidatin besucht Ostfalia


Prof. Dr. Büchel, N. Jüttner, S. Brix, G. El Boustami, U. Krause, Prof. Dr. Boggasch, J. Sadrack Mpakio Mpako, U. Siemens, Prof. M. Haas bei ihrem Besuch in der Ostaflia. Es fehlt als Fotograf M. Mundt. Foto: Mundt
Prof. Dr. Büchel, N. Jüttner, S. Brix, G. El Boustami, U. Krause, Prof. Dr. Boggasch, J. Sadrack Mpakio Mpako, U. Siemens, Prof. M. Haas bei ihrem Besuch in der Ostaflia. Es fehlt als Fotograf M. Mundt. Foto: Mundt

Wolfenbüttel. In der vergangenen Woche besuchten die Grünen mit ihrer Bundestagskandidatin, Ghalia El Boustami, die Ostfalia Hochschule. Prof. Dr. Boggasch und sein Team hatten im Labor für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik zum Gespräch eingeladen.


Prof. Boggasch zeigte, wie Privathaushalte ihren Bedarf an elektrischer Energie vollständig aus regenerativen Quellen decken können. "Die Energiewende für Privathaushalte kommt von unten", erklärte Boggasch. Den Grünen Gästen sprach der Forscher aus der Seele. „Hier wird seit dreißig Jahren wissenschaftlich erforscht, was wir politisch seit jeher einfordern“, sagte Ratsmitglied Stefan Brix begeistert.

Den Termin hatte Prof. Michael Haas, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes der Grünen Wolfenbüttel, organisiert. Als Kollege von Prof. Boggasch in der Fakultät Elektrotechnik der Ostfalia weiß Haas, welche überdurchschnittliche Motivation im Team der Versorgungstechniker herrscht. Und auch mit welchen Widrigkeiten die Kollegen zu kämpfen haben. „Man hielt mich lange für einen Träumer“, so Boggasch. „Dabei ist die Energiewende heute nur noch eine Frage der Zeit“. Mehr zeitliche und finanzielle Mittel würde man sich für die Forschergruppe wünschen. Doktoranden kommen von weitem in die hochspezialisierte Fakultät, jedoch muss an vielen Ecken gekämpft werden.

Ulrike Krause, Ratsmitglied der Stadt Wolfenbüttel, ist vom Konzept des intelligenten Hauses begeistert. „Die Zukunft der Energiewende liegt auch im Einbeziehen von Architekten, Planern und Handwerkern, die die Forschungsergebnisse umsetzen können. Dadurch eröffnen sich neue Perspektiven für die Arbeitswelt von morgen – auch für Wolfenbüttel“, bemerkt Krause, die Bauausschussmitglied ist.

Auf dem Gelände des Instituts nahm die Besuchergruppe den Propeller des neuen Windrads in Augenschein. "Kleine genehmigungsfrei auf Privatgrundstücken aufstellbare Windräder mit einer installierten Leistung um die 2 Kilowatt kann man heute für schon 1.000 EUR kaufen", so Prof. Boggasch.

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Prof. Dr. Büchel, J. Sadrack Mpakio Mpako, U. Krause, Prof. Dr. Boggasch, S. Brix, G. El Boustami, Prof. M. Haas, U. Siemens, N. Jüttner.
Es fehlt als Fotograf Michael Mundt Foto:



Windrad und Fotovoltaik, die Energiequellen des Labors, decken den Durchschnittsbedarf eines Einfamilienhaushalts an elektrischer Energie. Der Strom zum "Auftanken" der E-Mobile gehört auch dazu: zum Energiepark gehören zwei Elektroautos und ein Pedelec sowie acht Ladesäule, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Damit zu jeder Tages- und Jahreszeit Energie zur Verfügung steht, kommen Energiespeicher und eine intelligente Vernetzung zum Einsatz. Die Energiespeicher sind vielfältig: der vom Pkw bekannte wartungsfreie Akku, eine Hochleistungsbatterie "Vanadium Redox Flow" auf Elektrolytbasis, und schließlich ein System von Wasserstoffspeichern mit Elektrolyseur.

Landtagskandidatin Ulrike Siemens zeigte sich beeindruckt von der Wasserstofftechnologie. Diese kann Stromüberschüsse speichern, sowie mittels eingebauter Brennstoffzelle die Reichweite von Fahrten mit E-Mobilen deutlich vergrößern. Auch zum Heizen ist sie geeignet. Anders als behauptet ist der Wasserstoff ein harmloser Brennstoff mit sehr niedrigem Explosionsrisiko. Im normalen Einsatz verbrennt es vollkommen schadstofffrei zu Wasser. Da könnte die Zukunft liegen, so Prof. Boggasch. Bauherren, Architekten, Baufirmen, Installationsbetriebe und Wartungsfirmen brauchen Aufklärung und Anreize, damit sie die Energietechnik zum Einsatz bringen. Es geht darum, mit den Anforderungen des Klimaschutzes Schritt zu halten. Dazu Ghalia El Boustami: „Eine zukunftsfreundliche Politik muss jetzt die voll regenerative Hausenergietechnik voranbringen, anstatt mit Subventionsgeld die schädliche Kohleverstromung fortzusetzen."


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