"Grüne Welle" auf dem Ring? In der Praxis kaum möglich

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Die "Grüne Welle" dürfte auf Braunschweigs Hauptverkehrsachsen kaum durchführbar sein. Symbolfoto: Alexander Panknin
Die "Grüne Welle" dürfte auf Braunschweigs Hauptverkehrsachsen kaum durchführbar sein. Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Die Verwaltung solle prüfen, ob die Einführung einer "Grünen Welle" auf dem Ring und anderen Hauptverkehrsstraßen möglich sei. Dies forderte die AfD in einem Antrag im Bauauschuss am Dienstag. Bereits im Vorfeld hatte die Verwaltung allerdings darauf hingewiesen, dass eine "Grüne Welle" in der Praxis kaum möglich ist.


"Die Verkehrsinfrastruktur der Stadt Braunschweig ist geprägt durch den inneren und äußeren Ring und die Hauptzufahrtsstraßen in die Innenstadt, die diese Ringstraßen kreuzen. Diese Hauptverkehrsstraßen sind sowohl strecken- als auch netzbezogen signaltechnisch koordiniert. Dabei müssen jeweils Richtung und Gegenrichtung betrachtet werden, da an den Kreuzungen der Querverkehr Freigabezeiten durch die beiden anderen Verkehrsströme braucht. Das führt häufig zu Kompromisslösungen für eine oder beide Richtungen", heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.

Die verkehrstechnische Abwicklung sämtlicher Verkehrsströme (Fußgänger, Radfahrer, Kfz, ÖPNV) müsse darüber hinaus an jedem einzelnen Knotenpunkt leistungsfähig erfolgen. Die Gesamtheit der Eingangsparameter zur Berechnung einer "Grünen Welle"sei in der Theorie relativ unproblematisch. Die Schwierigkeit in der Koordinierung der Lichtsignalanlagen (LSA) bestehe aber in den in der Praxis abweichenden Parametern, wieetwa der tatsächlichen Geschwindigkeit, Verfügbarkeit aller Fahrstreifen, Abbiege-und Einparkvorgänge. Weiche ein Parameter von den theoretischen Werten ab,sei die "Grüne Welle" gestört. Weiterhin wirke sich die "Überbelegung der Straßen in den Hauptverkehrszeiten" als K.O.-Kriterium für die "Grüne Welle" aus, da kein stetiger Verkehrsfluss mehr möglich sei.

Verkehrsverhältnisse ändern sich ständig


Die Koordinierung von Lichtsignalanlagensei eine Daueraufgabe der Verwaltung. Im Stadtgebiet veränderten sich die Verkehrsverhältnisse ständig, zum Beispiel aufgrund der Ausweisung neuer Wohn- oder Gewerbegebiete, Ansiedlung von Gewerbebetrieben oder Kultureinrichtungen, Schaffung neuer Infrastruktur oder des insgesamt wachsenden oder jahreszeitlich sehr unterschiedlichen Verkehrsaufkommens. Diese Entwicklung gehe mit einer ständigen fachlichen Begleitung der verkehrstechnischen Infrastruktur einher.

Optimierungsbedarf?


Der Antrag der AfD wurde abgelehnt. Allerdings plant der Bauausschuss im kommenden Jahr ein Treffen mit Vertretern der die Lichtsignalanlagen betreibenden Firma Bellis, um möglichen Optimierungsbedarf einiger Ampelschaltungen zu diskutieren.

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