Braunschweig. Mit einer außergewöhnlichen Aktion bei der CSD Parade in Braunschweig thematisieren Aktivisten von PRO+ Netzwerk Positiv in Niedersachsen den Umgang mit der HIV-Infektion.

Mit blauen Morphuits, die den ganzen Körper und das Gesicht verhüllen, machen HIV positive Frauen und Männer bei der CSD Parade des Sommerlochfestivals am 25. Juli von 13-15 Uhr auf sich aufmerksam. Mit dem Motto „HIV-positiv und offen?“ wollen Sie zum Nachdenken anregen. Ein offener Umgang mit der eigenen HIV-Infektion ist für viele Positive noch immer sehr problematisch, wenn nicht gar aufgrund gesellschaftlicher Diskriminierung noch unmöglich. Die Positiven der Selbsthilfegruppe Pro+ werden mit Handzetteln ihr Anliegen den anderen TeilnehmerInnen und auch den ZuschauerInnen der Parade näherbringen. Einige tragen einen T-Shirt und zeigen auch offen ihr Gesicht. Dazu sagt Marian Künzel, Sprecher von PRO+ Niedersachsen: „Die  CSDs zeigen heutzutage, dass ein offener Umgang mit der eigenen sexuellen Orientierung inzwischen selbstverständlicher geworden ist. Im Gegensatz hierzu ist es für die Mehrheit der Positiven noch immer schwer vorstellbar, sich zum Beispiel am Arbeitsplatz zu outen“. Künzel erläutert weiter: „Die Aktion in Braunschweig macht auf drastische Weise erlebbar, dass einige TeilnehmerInnen momentan noch nicht offen ihr Gesicht zeigen können. Das Verhüllen schafft eine beklemmende Distanz zwischen Betroffenen und Zuschauern, die es zu überwinden gilt.“.

 Initiator der Aktion ist PRO+ Netzwerk Positiv in Niedersachsen, ein Zusammenschluss von Positiven, die etwas an ihrer Situation ändern wollen. Zu dem Netzwerk gehören etwa 20 positive Frauen und Männer, die sich eigenständig mit ihrem gesellschaftlichen Engagement für mehr Akzeptanz gegenüber Menschen mit HIV und Aids einsetzen. Weitere Informationen dazu siehe unter www.pro-plus-niedersachsen.de.