Holzmoor - erste Lauben werden abgerissen

von Robert Braumann


Nicht mit allen Eigentümern konnte eine Vereinbarung getroffen werden. Die ersten Lauben werden im Holzmoor dennoch abgerissen. Foto: Robert Braumann
Nicht mit allen Eigentümern konnte eine Vereinbarung getroffen werden. Die ersten Lauben werden im Holzmoor dennoch abgerissen. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die ECB Beteiligungen GmbH will auf dem Baugebiet Holzmoor-Nord ein neues Wohnquartier mit vorwiegend Mehrfamilienhäusern errichten. Doch in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Streit.

Rein rechtlich handelt es sich bei dem Gebiet um Grabeland. Laut dem deutschen Bundeskleingartengesetz ist es "ein Grundstück, das vertraglich nur mit einjährigen Pflanzen bestellt werden darf." Im Holzmoor lief es anders. Bewohner bauten sich kleine Häuschen, zahlten Grundsteuer und dachten sie hätten ein Heim auf ewig, dann kam die Kündigung. Seitdem wird um eine Lösung gerungen. Von den mehr als 100 Mietern und Pächtern hat die ECB mit drei Parteien noch keine einvernehmlichen Lösungen erzielen können. Es werden weiterhin Gespräche geführt, um alternativen Wohnraum zu finden. In den vergangenen Tagen ist damit begonnen worden, die ersten bereits leerstehenden Lauben abzureißen. "Verstärktes Auftreten von Ungeziefer, unberechtigter Ausbau von beispielsweise Fenstern und Türen, Verschmutzung durch Müll und unrechtmäßige Nutzung durch fremde Personen machen das entgegen unseren ursprünglichen Planungen unumgänglich. Selbstverständlich liegen uns die entsprechenden Genehmigungen vor", erklärt Bernd Assert, Geschäftsführer des Investors ECB Beteiligungen GmbH.

Kein Zeitdruck


Weitreichendere Veränderungen soll es auf dem Areal bis zum Winter 2016/2017 allerdings nicht mehr geben. Gerodet würden lediglich kleinere Flächen, die zum Abriss der Lauben zwingend nötig seien.

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Bei einer Ortsbegehung im Sommer, machte sich auch Stadtbaurat Heinz Leuer ein Bild von der Situation. Foto: Robert Braumann



"Wir möchten mit den jetzt laufenden Arbeiten zum Schutz der vorläufig noch im Holzmoor bleibenden Anwohner, Gefahrenquellen ausschließen und zum Wohlbefinden mit einem ordentlichen Umfeld beitragen", so Assert weiter. Man stünde mit dem Bebauungsplan nicht unter Zeitdruck und werde daher Bäumen und Büsche stehen lassen. Aufgrund der naturschutzrechtlichen Gutachten bestünde zwar die theoretische Möglichkeit, das spätere Baufeld schon weiter vorzubereiten. Davon werde das Unternehmen jedoch im Sinne des vertrauensvollen und transparenten Dialogs mit allen Beteiligten ganz bewusst Abstand nehmen. Der Baustart für das Areal mit rund 500 überwiegend in Mehrfamilienhäusern geplanten Wohneinheiten steht für Frühjahr 2017 an.

Fledermaus- und Nistkästen werden aufgehängt


Vor dem begonnenen Rückbau der bereits vom Stromnetz abgekoppelten Gartenlauben hat die beauftragte Planungsgemeinschaft LaReG die Gebäude auf Fledermaus-Vorkommen und andere artenschutzrechtlich relevante Tierarten untersucht. Gefunden wurden keine, teilte der Investor mit. Ausgeschlossen werden konnte indes nicht, dass die Lauben als Sommerquartiere oder Tagesverstecke genutzt würden. Die Abrissarbeiten müssen außerhalb der Brutzeit bis zum 28. Februar 2016 abgeschlossen sein. Und vor Beginn der Brutzeit sind geeignete Fledermaus- und Nistkästen als Ersatz aufzuhängen, lauten die Vorgaben der LaReG an den Investor.  Dazu ist der Investor verpflichtet, alle wegfallenden Gehölze durch entsprechende Ausgleichspflanzungen im Zuge der künftigen Freiflächengestaltung zu ersetzen. "Alte Bäume und Gehölze werden wir nach Möglichkeit erhalten und in die Planung der künftigen Grünanlagen miteinbeziehen, wo es geht", versichert Bernd Assert.


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