IHK-Sozialtransferpreis: Drei Projekte ausgezeichnet

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Die diesjährigen Preisträger des IHK-Sozialtransferpreises mit Juryvorsitzendem Harald Tenzer und IHK-Präsident Helmut Streiff. Fotos: Alexander Dontscheff
Die diesjährigen Preisträger des IHK-Sozialtransferpreises mit Juryvorsitzendem Harald Tenzer und IHK-Präsident Helmut Streiff. Fotos: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Am heutigen Freitag wurde zum 8. Mal der IHK-Sozialtransferpreis verliehen. Drei soziale Einrichtungen oder Projekte die mit Unternehmen eine nachhaltige Kooperation eingegangen sind wurden ausgezeichnet. Insgesamt wurden von der IHK 20.000 Euro vergeben.


Harald Tenzer, Jury-Vorsitzender und Initiator, bedauerte etwas, dass in diesem Jahr erstmals ausschließlich Braunschweiger Projekte für den Preis beworben haben, demnach werden auch erstmals ausschließlich Braunschweiger Unternehmen und Projekte geehrte. "Offenbar müssen wir uns in der Region noch etwas bekannter machen", so Tenzer, der auch noch einmal an die Motivation zur Gründung des Preises erinnerte. "Zu Zeiten der Lehmann-Krise als die kriminellen Machenschaften einiger Manager die Schlagzeilen bestimmten, wollte ich zeigen, dass es gerade auch bei uns in der Region viele Unternehmen gibt, die sich sozial stark engagieren." Nach wie vor sei es auch so, dass der Sozialtransferpreis von Partnern aus der Wirtschaft finanziert werde.

"Weihnachten für alle" erhält Hauptpreis


Den Hauptpreis erhielten die Marilyn Rangel Werbeagentur, die Mobil Macher GmbH und die Medienagentur Michael Skolik für die ehrenamtliche Umsetzung des Projekts "Weihnachten für alle". Die Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH konnte sich als Projektpartner über 10.000Euro Preisgeld freuen. Zwei weitere Preise wurden an die BMA und den AntiRost Braunschweig e.V. für ihre Kooperation in dem Projekt "Gemeinsam für Afrika– Aufbereitung humanitärer Hilfsmittel" sowie an den IT-Dienstleister GOD verliehen, der gemeinsam mit der Jugendberatungsstelle mondo X das Projekt "IT goes social" ins Leben gerufen hat. Hier erhielten die Organisationen jeweils 5.000Euro.

IHK-Präsident Helmut Streiff zollte den Preisträgern hohen Respekt und wies darauf hin, dass die Preisgelder ausschließlich den sozialen Organisationen zufließen. Die unterstützenden Unternehmen erhielten als Anerkennung eine Urkunde und einen gläsernen Award. Alle drei Preisträger hätten im Sinne eines Ehrbaren Kaufmannes gehandelt, lobte der Jury-Vorsitzende Harald Tenzer das vorbildliche Engagement.

Hilfe für Obdachlose


Mit der Marilyn Rangel Werbeagentur, der Mobil Macher GmbH und der Medienagentur Michael Skolik verfügt das Projekt "Weihnachten für alle" über gleich drei Kooperationspartner. Gestartet ist es während der Weihnachtszeit 2016 als gemeinsame Spendenaktion zur Unterstützung des Obdachlosentreffs Iglu in Braunschweig. Hierfür wurde eine Plattform in den sozialen Medien geschaffen, auf der Privatleute und Unternehmen direkt an Menschen in Armut und Obdachlosigkeit spenden konnten. Als Gegenleistung erhielt jedes spendende Unternehmen ein "Türchen" des kreativen Adventskalenders und wurde auf Facebook, Instagram sowie auf einer eingerichteten Internetseite vorgestellt. So wurde vom 1. bis 24.Dezember jeden Tag ein neuer Spender präsentiert.

Durch diese Aktion kamen so viele Geld- und auch Sachspenden zusammen, dass schließlich eine eigene Weihnachtsfeier ausgerichtet werden konnte, bei der es neben warmen Getränken und Speisen auch ein Bühnenprogramm gab (regionalHeute.de berichtete). Außerdem konnten die Weihnachtswünsche der bedürftigen Menschen erfüllt werden. Diese reichten von der warmen Jacke oder Schuhen über ein Prinzessinnenkleid für die Tochter, ein Skateboard für den Sohn bis hin zu einem Fahrrad mit Anhängerkupplung. In diesem Jahr wird die Aktion fortgesetzt und die Initiatoren werden wieder um Spenden bitten, um gemeinsam mit den obdachlosen und bedürftigen Menschen Weihnachten zu feiern.

Aufbereitung von Wohlstandsmüll


Für das Projekt "Gemeinsam für Afrika – Aufbereitung humanitärer Hilfsmittel" werden seit mehr als zehn Jahren Hilfsmittel wie Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen, Brillen und Prothesen aufgearbeitet und als Geschenk an internationale Hilfsorganisationen überreicht. Personell, finanziell, informell und logistisch unterstützt wird der organisierende Verein AntiRost Braunschweig durch das Unternehmen BMA. Der Anlagenspezialist stellt auf dem Firmengelände eine ausgestattete Werkstatt zur Verfügung, in der ein festes Mitarbeiter-Team von AntiRost zusammen mit Schülern, Lehrlingen und Mitarbeitern von BMA und ProAss (ein Unternehmen der BMA-Gruppe) bestrebt ist, Wohlstandsmüll zu vermindern und kostenlose Hilfsmittel für Menschen in Not bereitzustellen. Im Rahmen der Projektarbeit wird Erfahrungswissen von Menschen in der nachberuflichen Lebensphase an junge Menschen weitergegeben, die auf diese Weise für den "Eine-Welt-Gedanken" sensibilisiert werden.

Eine Investition in die Zukunft


Seit 2012 unterstützt der IT-Dienstleister GOD die Arbeit der Jugendberatung mondo X mit finanziellen wie personellen Mitteln. Damit sichert das Unternehmen den reibungslosen Betrieb der Einrichtung, die fachlich und organisatorisch durch eine Diplom-Psychologin und eine Diplom-Pädagogin geleitet wird. "Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unserer Stadt bei der Bewältigung verschiedenster Probleme zu helfen, die im Jugendalltag entstehen, ist seit der Gründung im Jahr 1977 das oberste Ziel von mondo X", erklärt Henrike Richter, Vorstandsmitglied der Jugendberatungsstelle deren vordringliches Ziel. "Bei uns finden Jugendliche junge Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die ihnen in vertraulichen und kostenlosen Beratungsgesprächen zuhören und mit ihnen gemeinsam Lösungen finden."

Das Besondere ist, dass die Beratung von Studierenden der Fachrichtungen Erziehungswissenschaften, Psychologie und Lehramt ehrenamtlich in Zweierteams durchgeführt wird. Für die Schulung der Mitarbeiter stellt GOD bei Bedarf Experten der Fachbereiche IT-Technik, Internet und IT-Sicherheit zur Verfügung. "Für unser Unternehmen hat soziales und kulturelles Engagement in der Region Tradition", erklärt GOD-Geschäftsführer Dietmar Führmann. "Die Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen ist eine Investition in die Zukunft. Durch das Engagement der Ehrenamtlichen bei mondo X werden pro Jahr mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln mehr als 1.200 Jugendliche erreicht."

Das Thema Inklusion stand im Mittelpunkt der Festansprache von Klaus Becker, Geschäftsstellenleiter bei der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen in Hamburg.

Deutscher Engagementpreis


Mit der Auszeichnung des Sozialtransferpreises qualifizieren sich die drei ausgezeichneten Projekte für den Deutschen Engagementpreis, der als Dachpreis seit 2009 bürgerschaftliches Engagement in Deutschland würdigt. Initiator und Träger des Preises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Generali Deutschland AG und die Deutsche Fernsehlotterie.

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Artemis Toels (2. v. li.) vertrat den Deutschen Engagementspreis, in dem deutschlandweit über 600 Preise, die das Ehrenamt ehren, zusammengefasst sind. Foto: Dontscheff


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