Ilsede: Schulentwicklungsplanung "Schule 2020"

von Nino Milizia


Ilsedes Schulen bedürfen großer Investitionen. Symbolfoto: Pixabay
Ilsedes Schulen bedürfen großer Investitionen. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Ilsede. Ilsedes Schulen sind in Zeiten von Ganztagsschulen und Inklusion Thema in den politischen Gremien der Gemeinde. Aus der Beschlussvorlage "Schulentwicklungsplanung - "Schule 2020" geht klar hervor, dass jede Menge Aufwand und vor allem Geld nötig sein wird, um den modernen Anforderungen an Bildungsstätten Rechnung zu tragen.


Die aktuelle Situation der Schulstandorte:

Grundschule Gadenstedt/Adenstedt


Die Grundschule Gadenstedt/Adenstedt in der Große Straße 68 ist bereits seit dem Schuljahr 2007/2008 nur eine Außenstelle, da die Schülerzahlen damals rückläufig waren und kein Schulleiter gefunden werden konnte. Daher hatte die Landesschulbehörde 2007 dazu geraten, "dass die Außenstelle aufgegeben wird, sobald die Möglichkeit besteht." Das aus dem Jahr 1910 stammende Gebäude steht unter Denkmalschutz und bietet keine Barrierefreiheit, ein Behinderten-WC ist nur über einen Treppenaufgang zu erreichen. Um aktuellen Brandschutzkonzepten gerecht zu werden, müssten bauliche Maßnahmen durchgeführt werden, allerdings geben die bestehenden Kapazitäten eine Erweiterung nicht her. Eine Energetische Sanierung ist wegen des Denkmalschutzes schwierig.

Der Hauptstandort in Gadenstedt im Schulweg stammt aus dem Jahr 1950. Auch hier ist Barrierefreiheit nicht gegeben, doch zumindest befindet sich das Behinderten-WC im Erdgeschoss. Auch hier sind Brandschutzmaßnahmen und energetische Sanierung erforderlich. Eine Erweiterung durch ein externes Gebäude zur Unterbringung einer Mensa wäre immerhin möglich.

Grundschule Groß Ilsede


Das Gebäude befindet sich im Besitz des Landkreises Peine, bauliche Veränderungen müssten mit ihm abgesprochen werden. Eine externe Mensa ist vorhanden und wird von allen Schülern des Groß Ilseder Schulzentrums genutzt. Die Schule befindet sich bereits im Ganztagsbetrieb und könnte in Absprache mit dem Landkreis theoretisch erweitert werden.

Auch die 1910 erbaute Grundschule Groß Lafferde befindet sich im Ganztagsbetrieb, die erforderliche Mensa wird nach Umbauarbeiten im Dachgeschoss angesiedelt. Barrierefreiheit ist jedoch nicht gegeben, die Sanitäranlagen befinden sich außerhalb des Schulgebäudes. Die Werkräume im Keller sind wegen schlechter Luftqualität durch Feuchte nicht nutzbar. Hier wäre eine Sanierung von Nöten. Um zu einer Ganztagsschule zu werden, müsste ein barrierefreier Zugang mittels Aufzug geschaffen werden. Der Auftrag wurde bereits von der Verwaltung vergeben, allein das Hauptgebäude wird Kosten von 1,3 Millionen Euro verursachen, mit Nebengebäude könnten es 2,2 Millionen werden. Hinzu kommen die weiteren Brandschutzanforderungen, der Denkmalschutz erschwert auch hier eine energetische Sanierung.

Grundschule Oberg


Als einziger Schulstandort im Gemeindegebiet bietet die Grundschule Oberg die Ganztagsbeschulung an allen fünf Tagen in der Woche, die anderen bieten sie nur an vier Tagen. Die Mensa befindet sich in einem externen Gebäude. Dem Thema Brandschutz wurde sich bereits hinreichend in der jüngeren Vergangenheit gewidmet. Rampe und Fahrstuhl sind vorhanden, Barrierefreiheit ist somit gegeben. Allein die Jugendräume im Keller müssten für etwa 100.000 Euro saniert werden.

Die Grundschule "Löwenburg" in Ölsburg wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder umgebaut und erweitert, brandschutztechnische und energetische Ertüchtigungen liegen erst wenige Jahre zurück. Im Verlauf dieses Jahres wird noch ein Behinderten-WC hinzu kommen. Zwar gibt es eine Rampe, jedoch keinen Fahrstuhl, so dass man nur von einer bedingten Barrierefreiheit sprechen kann. Ein Aufzug würde etwa 220.000 Euro kosten. Eine erneute Erweiterung des Schulgebäudes zwecks Auslagerung der Mensa und Schaffung von Klassenräumen und/oder Funktionsräumen wäre mittels einer Teilaufstockung des Gebäudes möglich. Diese Maßnahme ist insbesondere wegen der Umsetzung des pädagogischen Konzeptes (flexible Eingangsstufe, Inklusion, Integration von Flüchtlingskindern u.a.) notwendig. Dies würde zirka 510.000 Euro kosten.

Fazit:


Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass insbesondere die Schulgebäude an den Standorten Adenstedt, Groß Lafferde und Gadenstedt in den letzten Jahren keinerlei Veränderung im Hinblick auf eine räumliche Erweiterung, Modernisierung, Brandschutzertüchtigung oder energetische Sanierung erfahren haben. Die Kosten der Sanierung der Bestandsgebäude, welche jedoch noch keinen räumlichen Gewinn oder die Errichtung einer Mensa beinhalten würden, belaufen sich – unter Hochrechnung der Grobkostenschätzung des Büros Lüben + Sonnenberg für das Hauptgebäude in Groß Lafferde- auf rund 5 Millionen Euro (Adenstedt 1 Mio., Gadenstedt 1,5 Mio., Groß Lafferde 2,2 Mio.).

Der Beschlussvorschlag im Detail:


Die Verwaltung wird beauftragt, Vorbereitungen für die folgenden Maßnahmen der Schulentwicklung in Ilsede zu treffen:
1. Errichtung einer 3-zügigen Grundschule mit Sporthalle am Standort Gadenstedt.
2. Der Schulbezirk für den Standort Gadenstedt umfasst künftig die Ortschaften Adenstedt, Gadenstedt, Groß Lafferde.
3. Die neu zu errichtende Grundschule wird als offene Ganztagsschule an 5 Tagen/Woche geführt.
4. Das Ganztagsangebot an der Grundschule Löwenburg, Ölsburg wird entsprechend dem Wunsch von Schulleitung und Eltern nach Erarbeitung und Vorlage einer entsprechenden pädagogischen Konzeption zum nächstmöglichen Zeitpunkt in eine teilgebundene Ganztagsschule umgewandelt.
5. Die Erweiterung des Betreuungsangebots an den Grundschulen Groß Ilsede und Löwenburg, Ölsburg auf 5 Tage/Woche ist bedarfsabhängig zu prüfen.

Die Beschlussvorlage beginnt seinen Gremiendurchlauf am 26. Oktober im Ausschuss für Schulen und Kindertagesstätten und kommt abschließend am 16. November auf den Tisch des Rates.


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