Im Salzgitter fehlen mehr als 300 Kindergartenplätze

von Frederick Becker


In Salzgitteraner Kitas wird integrativ gearbeitet. Symbolfoto: Robert Braumann
In Salzgitteraner Kitas wird integrativ gearbeitet. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: regionalHeute.de

Salzgitter. Die regionale Vereinbarung zur Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung in den Salzgitteraner Kindertagestätten wurde jüngst überarbeitet. Nun liegt die aktuelle Version mit den neuesten Zahlen zur Kenntnisnahme den Stadtratsgremien vor. Derzeit unterhält die Stadt 476 Krippenplätze und 3.161 Plätze für 3- bis 6,5-jährige Kinder.


Die Ziele dieser regionalen Vereinbarung sind:



  • in der Region vorhandene Ressourcen fachlicher und finanziell-sächlicher Art zu nutzen,bestehende Strukturen einer Kooperation von Regel- und Sondereinrichtungen weiter zu entwickeln.

  • die Qualität der Arbeit mit Kindern mit und ohne Behinderung in der Region zu sichern,

  • die entsprechenden Voraussetzungen zur Einrichtung integrativer Kindergarten- und Krippengruppen zu schaffen, sie bedarfsgerecht zu planen und einzurichten.

  • zu gewährleisten, dass in einem Gebiet zur Förderung der gemeinsamen Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung die Zusammenarbeit administrativer und sozialer Dienstleistungsträger und der beteiligten Familien koordiniert wird.


Stand August 2017 werden in Salzgitter 47 Kindertagesstätten mit insgesamt 165 Krippen-und Kindergartengruppen, davon 30 Krippengruppen und 135 Kindergartengruppen geführt. Die Stadt verfügt damit über 476 Krippenplätze und 3.161 Plätze für 3- bis 6,5-jährige Kinder. Hinzu kommen 318 Plätze im Hort sowie 95 Plätze in der Schulkindbetreuung. Laut Vorlage besuchen derzeit rund 90 Prozent aller Kinder ab dem dritten Lebensjahr eine Kita. Rund 340 Kindern zwischen 3 und 6,5 Jahren kann derzeit kein Kindergartenplatz zur Verfügung gestellt werden.

Zurzeit bestehen in drei Krippen Integrationsgruppen mit bis zu jeweils drei Integrationsplätzen. In 12 Kindertagesstätten bestehen in Summe 14 Integrationsgruppen (Alter 3 bis 6 Jahre) mit insgesamt 56 Plätzen für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.

Die Bedarfsplanung gestaltet sich schwierig


Es liegen laut Stadtverwaltung keine statistischenDaten darüber vor, wie viel behinderte Kinder innerhalb eines Jahrgangs geboren werden. Dies erschwere die Aussagen darüber, wie viele Plätze insgesamt für behinderte Kinder und wie viele davon als integrative Plätze erforderlich wären, um ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen. Aktuelle Untersuchungen gingen von 3 bis 5 Prozent pro Jahrgang aus. "Aufgrund starker Zu- und Abwanderungen und der Tendenz weg von einer Betreuung in heilpädagogischen Maßnahmen hin zu integrativen, ist von einer sich stetig erhöhenden Nachfrage auszugehen, der von städtischer Seite entsprochen wird." Als mittelfristiges Ziel gibt die Stadt an, in jeder Kita eine Integrationsmaßnahme durchführen zu können "und somit jedem Kind eine adäquate Förderung in seinem Wohnumfeld zukommen zu lassen."


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