Integrationsprojekt mit erfolgreicher Zwischenbilanz


Das Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade soll nun verlängert werden. Foto: Petra Hackauf
Das Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade soll nun verlängert werden. Foto: Petra Hackauf



Braunschweig. Das Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber, kurz IHAFA, trägt erste Früchte: „Wir haben die Kompetenzfeststellungsverfahren in unseren Bildungszentren in Braunschweig, Lüneburg und Stade mit 91 Teilnehmern erfolgreich durchgeführt.

Nur 24 Teilnehmer haben die Maßnahme vorzeitig abgebrochen“, sagt Kammerhauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer. Besonders erfreulich: 25 Teilnehmer konnten im Kammerbezirk bereits in eine Ausbildung vermittelt werden, zwölf in eine Einstiegsqualifizierung, sieben in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und 26 in Sprachkurse, Berufseinstiegsklassen, Berufsfachschulen, weitere Berufsorientierungsmaßnahmen oder Praktika. Da die Teilnehmer der Kompetenzfeststellungsverfahren von den Projektmitarbeiterinnen weiter betreut werden, werde sich die Zahl der Vermittlungen vermutlich noch erhöhen, hofft Sudmeyer. Seit Beginn des Jahres fanden in den Berufsbildungszentren der Handwerkskammer die Kompetenzfeststellungen statt. Ihr Ziel war die Vorbereitung der Teilnehmer auf eine handwerkliche Ausbildung und die Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis. Im Herbst starten weitere Maßnahmen zur Kompetenzfeststellung und beruflichen Orientierung, die junge Geflüchtete auf eine Ausbildung zum 1. August 2017 vorbereiten sollen.

Projekt geht in die Verlängerung


Das IHAFA-Projekt wird seit Ende 2015 von den niedersächsischen Handwerkskammern umgesetzt und vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium finanziell gefördert. Partner vor Ort sind insbesondere die lokalen Agenturen für Arbeit und die Jobcenter. Hier werden Bewerber mit Potenzial und Interesse für handwerkliche Tätigkeiten identifiziert und an die Bildungszentren der Handwerkskammer vermittelt. Auch die teilnehmerbezogene Finanzierung der Maßnahmekosten übernehmen Arbeitsagentur und Jobcenter. Aufgrund der landesweit erfolgreichen Zwischenbilanz und des unveränderten Bedarfs an Unterstützung für Geflüchtete hat die niedersächsische Landesregierung beschlossen, die Förderung für das Projekt bis 2019 zu verlängern. „Wir begrüßen diesen Entschluss“, sagt Sudmeyer, „denn die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass wir mit der Betreuung und Vermittlung der vielen Menschen, die zu uns gekommen sind, erst am Anfang stehen und der Bedarf auch über das nächste Jahr hinaus sehr groß sein wird.“ Dem weiteren Projektverlauf sieht Sudmeyer daher optimistisch entgegen: „Das am 7. Juli 2016 beschlossene Integrationsgesetz erleichtert den Zugang von Flüchtlingen und Asylbewerbern zu Ausbildung und Beschäftigung erheblich und wird dazu beitragen, dass mehr Handwerksbetriebe bereit sind, einen Flüchtling auszubilden“, meint er. „Insbesondere der rechtssichere Ausbildungsaufenthalt, der verbesserte Zugang zu Förderinstrumenten und die befristete Aussetzung der Vorrangprüfung werden sich positiv auswirken“, sagt Sudmeyer.


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