Jeden Tag eine schlechte Tat: 42-Jähriger hält Polizei in Atem

von Thorsten Raedlein


| Foto: André Ehlers



Braunschweig. Wegen räuberischer Erpressung, Nötigung und Bedrohung mit einer Schusswaffe nahmen Polizeibeamte am Donnerstagabend einen 42-jährigen Mann auf der Elbestraße vorläufig fest. Dort hatte der Beschuldigte mit der Waffe einen Taxifahrer bedroht, weil er die Rechnung für die Fahrt von Wolfenbüttel nach Braunschweig in Höhe von 30 Euro nicht bezahlen konnte und wollte. Pikanter Weise ist der 42-jährige zumindest bei der Polizei in Wolfenbüttel bekannt. Alleine in den vergangenen Tage sorgte er für mehrere Einsätze.

Am 8. September versprühte der Mann – auch hier war er stark alkoholisiert – in einem Supermarkt in Wolfenbüttel zunächst ein Deo, welches er den Auslagen entnommen hatte. Er wurde von der Marktleitung des Hauses verwiesen und bekam ein Hausverbot. Am Abend, gegen 20.15 Uhr, erschien er wieder im Markt und fing an, Obst zu essen, was er auch den Auslagen entnommen hatte. Eine 42-jährige Kassiererin wollte ihn mit Unterstützung einer Kollegin erneut des Hauses verweisen. Sofort wurde sie beschimpft und beleidigt. Sie bemerkte bei dem Mann eine Umhängetasche, die nicht recht zu ihm passen wollte. Aus der Tasche ragte eine Flasche Sekt im Wert von fast 40 Euro heraus. Als sie ihm die Flasche entnehmen wollte, schlug er der Frau mit der Faust ins Gesicht und versuchte mit dem Diebesgut zu entkommen. Nur durch die Hilfe anderer, couragierter Kunden konnte der Mann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Es stellte sich heraus, dass er die grüne Tasche zuvor einer anderen Kundin entwendet hatte. Gegenüber den eingesetzten Beamten zeigte er sich ebenfalls völlig unkooperativ. Als er zur Wache gebracht werden sollte, biss er einem 51-jährigen Beamten in die Hand.

Einen Tag später wurde er erneut in einem Supermarkt beim Klauen erwischt. Der stark alkoholisierte Mann hatte Süßigkeiten den Auslagen entnommen und zum Teil noch im Geschäft verzehrt. Zwei Angestellte stellten ihn zur Rede und er wurde ins Büro gebeten. Der Mann wurde handgreiflich und schubste die Verkäuferinnen. Bei der Durchsuchung noch im Geschäft wurde ein Messer in seiner Hosentasche gefunden, was den einfachen Ladendiebstahl zu einem qualifizierteren Delikt werden ließ. Er wurde erneut dem Polizeigewahrsam zugeführt, wo er bis Geschäftsschluss bleiben musste um weitere, zu erwartende Ladendiebstähle zu verhindern.

Die holte er dann wieder einen Tag später in einem anderen Wolfenbütteler Supermarkt nach. Er stahl Alkohol, Süßigkeiten und Parfümerieartikel im Wert von etwa 45 Euro. Bei der Sachverhaltsaufnahme durch einen Angestellten des Supermarktes beleidigte der wieder stark alkoholisierte Täter diesen mit unflätigen Schimpfwörtern. Und nun folgte der Vorfall mit dem Taxifahrer. Dem 70-jährigen Taxifahrer gelang unverletzt die Flucht aus seinem Wagen. Anschließend rief er mit seinem Handy sofort die Polizei. Noch am Tatort nahmen die Beamten der sich in der Nähe befindlichen Wache Süd daraufhin den 42-Jährigen fest und stellten die Waffe, eine ungeladenen Schreckschusspistole, sicher. Dem erheblich unter Alkoholeinfluss stehenden Mann wurde im Polizeigewahrsam eine Blutprobe entnommen. Der Beschuldigte wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Freitag einem Haftrichter vorgeführt.

Der erließ Haftbefehl gegen den Mann. Dieser wurde mit der Auflage außer Vollzug gesetzt, dass sich der 42-Jährige unverzüglich zur Behandlung in die AWO-Klinik Königslutter begibt. Dort hatte er schon einmal einen Alkoholentzug hinter sich, sei jetzt aber wieder rückfällig geworden. Darin sieht das Gericht auch die Ursache für seine Tatserie.


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