Kein Hitzefrei für Arbeitnehmer

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Der Sommer hat Braunschweig erreicht: in den kommenden Tagen soll das Thermometer bis zu 35 Grad Celsius anzeigen. Temperaturen, die an niemandem spurlos vorüber gehen. Ein Hitzefrei für Arbeitnehmer gibt es allerdings nicht.

Die einzigen Orte, an denen man sich abkühlen könnte, liegen direkt an der Küste. Wer aber Schreibtisch oder Schulbank drücken muss, der entkommt nur schwer den Folgen anhaltender Hitze. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Kreislaufprobleme führen dazu, dass die Leistungsfähigkeit sinkt. "Und zwar bereits ab Temperaturen von 25 Grad Celsius um etwa zwei bis fünf Prozent pro zusätzlichem Wärmegrad. Außerdem steigt das Risiko für einen Arbeitsunfall", warnt Thomas Wiechert von der Braunschweiger Krankenkasse IKK classic. Für Arbeitnehmer im Freien kämen Gesundheitsgefährdungen durch UV-Strahlung und hohe Ozonwerte hinzu. Doch Arbeitgeber wie Arbeitnehmer können einiges tun, um die Belastung so gering wie möglich zu halten.

Die Arbeitsstätten-Verordnung verpflichtet den Arbeitgeber, für eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur zu sorgen und Arbeitnehmer gegen direkte Sonneneinstrahlung zu schützen. An heißen Sommertagen darf die Obergrenze von 26 Grad Celsius Raumtemperatur jedoch überschritten werden – einen Anspruch auf Hitzefrei gebe es für Arbeitnehmer nicht, so die IKK. Für Schüler gilt da eine etwas andere Verordnung. So hat die Schulleitung die Möglichkeit, Schülern der Primarstufe und des Sekundarbereichs I Hitzefrei zu geben, wenn der Unterricht durch hohe Temperaturen in den Schulräumen erheblich beeinträchtigt wird. Schüler im Sekundarbereich II erhalten kein Hitzefrei.

Luft und Wasser sollen Abkühlung bringen


Wenn die Luft in der Werkstatt oder im Büro steht, können Ventilatoren und Klimageräte für Abkühlung sorgen. Sind diese Geräte jedoch nicht richtig eingestellt, verlässt man den Arbeitsplatz mit steifem Hals, dicker Erkältung und Bindehautentzündung. Abkühlung schafft auch intensives Durchlüften in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Und manche Außenarbeitsplätze lassen sich zum Beispiel durch Sonnensegel oder Sonnenschirme schützen.

Trinken, trinken, trinken: das Wichtigste bei tropischen Temperaturen ist das Trinken. Mindestens 2,5 Liter am Tag werden empfohlen. "Ideale Durstlöscher sind nicht zu kalte, alkohol- und koffeinfreie Getränke, wie Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, Kräuter- und Früchtetees und verdünnte Fruchtsäfte. Ein kühles Bad der Unterarme, ein kaltes, feuchtes Tuch im Nacken oder eine Gesichtsdusche mit einem kühlen Spray erfrischen zusätzlich", so Thomas Wiechert.

Wer im Freien arbeitet, sollte an Sonnenbrille, Sonnencreme und Kopfbedeckung denken. Auch vom Arbeiten mit freiem Oberkörper ist dringend abzuraten. Textilien mit UV-Schutz (mindestens "UPF 40+") sollen besonders gut vor schädlichen Strahlen schützen.


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