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"Körperwelten der Tiere": Einblicke unter die Haut

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Ein meterhoher Elefant steht in der Ausstellungshalle in der Hamburger Straße – ohne Haut und Haar. Es ist "Samba", die Elefantenkuh aus dem Zoo in Neunkirchen. Das Naturhistorische Museum zeigt vom 16. Januar bis zum 10. April Gunther von Hagens "Körperwelten der Tiere". 

Rund 120 Exponate stellen der umstrittene Wissenschaftler und seine Ehefrau, die Ärztin Angelina Whalley, in der Halle aus. Ob Gorilla, Braunbär oder eine Giraffe – die plastinierten Tierleichen sollen einen Einblick in die Anatomie exotischer und einheimischer Wesen geben. Wie sehen Muskelstränge von Bären aus und wie das Herz einer Giraffe? Neben Ganzkörper- und Scheibenplastinaten sind auch Querschnitte, Skelette und Gefäßgestalten ausgestellt. In einem Raum findet sich auch ein "Exponat" aus der Körperweltenausstellung wieder – ein menschlicher Körper.

Der Zerfall wird gestoppt


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Der Blick nach innen. Foto: Sina Rühland



Erhalten bleiben die Körper der Tiere und Menschen, aufgrund des Plastinationsverfahrens. Zuerst muss der Verwesungsprozess des Körpers gestoppt werden. Dafür wird Formalin über die Arterien in den Körper gepumpt – es tötet sämtliche Bakterien ab und verhindert durch chemische Prozesse den Zerfall. Danach werden Haut, Fett- und Bindegewebe entfernt und die einzelnen anatomischen Strukturen freigelegt. Der Plastinationsprozess selbst basiert auf zwei Austauschprozessen: in einem ersten Schritt wird das Körperwasser durch ein Lösungsmittel ersetzt. Im Anschluss wird der Körper "imprägniert", in Form gebracht und gehärtet.

Herkunft der Tierleichen


Tierschützer stellten in den vergangenen Jahren immer wieder die Frage nach der Herkunft der Tierleichen. "Die Tiere kommen aus Zoos oder aus Tierparks, es sind private Spenden oder sie kommen aus der Lebensmittelkette. Die meisten sind eines natürlichen Todes gestorben", erzählt die Kuratorin und Ehefrau Hagens, Angelina Whalley. Öffentlich gemachte Nachweise, woher die Tiere stammen, gibt es jedoch nicht. Einige der Spender würden anonym bleiben wollen. Whalley wisse um die Kritik der Ausstellung, sagt sie. Diese sei jedoch längst nicht so groß wie behauptet.

"Körperwelten der Tiere", geeignet ab 0 Jahre. Zu sehen in der Hamburger Straße 167. Weiter Informationen finden sie hier.


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