Kommt bald ein Radschnellweg zwischen Braunschweig und Thiede?

von Nino Milizia


Die angedachte Trasse von Braunschweig nach Salzgitter-Thiede wäre 11,2 Kilometer lang und würde 8,13 Millionen Euro kosten. Foto: Stadt Salzgitter
Die angedachte Trasse von Braunschweig nach Salzgitter-Thiede wäre 11,2 Kilometer lang und würde 8,13 Millionen Euro kosten. Foto: Stadt Salzgitter

Braunschweig/Salzgitter. In Salzgitters politischen Gremien wird derzeit über eine Einrichtung eines Radschnellwegs zwischen Braunschweig und Salzgitter-Thiede diskutiert. Dies geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die am heutigen Dienstag im Umwelt- und Klimaschutzausschuss auf der Tagesordnung steht.


Was ist ein Radschnellweg?


Radschnellwege verlaufen hauptsächlich getrennt vom übrigen Verkehr in einem Zweirichtungsverkehr bei einer Regelbreite von vier Metern. Sie verbinden Aufkommensschwerpunkte im Radverkehr und sind insbesondere für höhere Geschwindigkeiten geeignet. Gerade da sich E-Bikes und Pedelecs immer größerer Beliebtheit erfreuen, geht man von einem geeigneten Zeitpunkt für eine solche Maßnahme aus. Hintergrund ist zweifelsohne, den Umstieg von Auto auf Fahrrad attraktiver zu gestalten und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Wo wird dieser geplant?


Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes die Büros „Planersocietät“ (Dortmund) und „via“ (Köln) beauftragt, Untersuchungen zur Einrichtung von Radschnellwegen (RSW) in der Region durchzuführen. Auf Grund der räumlichen Gegebenheiten und der Erschließungswirkung (Potential) ist für das Stadtgebiet Salzgitter eine Vorzugstrasse abgestimmt worden. Diese würde ab der „Friedrichshöhe“ (noch im Stadtgebiet von Braunschweig) entlang der K 18 bis zur „Danziger Straße“ in SZ-Thiede verlaufen und im Bereich des „Geitelder Weges“ die „Danziger Straße“ queren. Der Verbindungsweg zwischen „Danziger Straße“ und „Gerhard-Hauptmann-Straße“ würde als selbständig geführter gemeinsamer Geh- und Radweg im Zweirichtungsverkehr den Radschnellweg aufnehmen. Über eine 85 Meter lange Strecke könnte der RSW die „Gerhard-Hauptmann-Straße“ im Mischverkehr mit benutzen.

Die Weiterführung würde am nördlichen Rand des „Hagenholzes“ als selbständig geführter getrennter Geh- und Radweg im Zweirichtungsverkehr erfolgen. Der „Klosterweg“ kann dann bis zum „Pappeldamm“ im Mischverkehr mit benutzt werden. Nördlich des „Beddinger Holzes“ wäre ein neuer gemeinsamer Geh- und Radweg bis zur „Eisenhüttenstraße“ (im Bereich der signalgesicherten Zufahrt zum VW-Gelände) anzulegen. Perspektivisch könnte die Weiterführung des RSW über die Eisenhüttenstraße – mit der Anbindung der Industrieschwerpunkte Salzgitter AG, MAN und Alstom – bis nach SZ-Lebenstedt sowie nach SZ-Bad (Stadtachse) erfolgen. Die Stadtachse ist auch Bestandteil des politisch beschlossenen Radverkehrskonzeptes der Stadt Salzgitter.

Was würde das kosten?


Der Abschnitt im Stadtgebiet Salzgitter zwischen "Friedrichshöhe" und der Eisenhüttenstraße misst 3,3 Kilometer, für die sich die Erstellungskosten auf 2,57 Millionen Euro belaufen würden. Zwar wäre eine Förderung der Baukosten durch das Land wahrscheinlich, doch ist diese bislang noch nicht zu beziffern. Die Unterhaltungskosten für beispielsweise Beleuchtung, Winterdienst, Controlling et cetera würden pro Jahr 65.000 Euro betragen. Insgesamt würde die gesamte 11,2 Kilometer lange Trasse zwischen Braunschweig und Salzgitter-Thiede 8,13 Millionen Euro kosten.

Wer wird den Radschnellweg nutzen?


Klare Hauptzielgruppe bilden die Berufspendler, doch auch für Einkäufe, Eerledigungen, Ausbildung und Freizeit verspricht man sich eine nennenswerte Nutzung. Gerade Pedelec-Fahrer dürften von dem RSW profitieren.

Welche Vorteile gibt es?


Neben den Treibhausgaseinsparungen spricht für diesen Plan die Kosteneffizienz bezüglich der Investivkosten, der Unterhaltung und der Instandhaltung.


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