Kopfschuss im Bebelhof - was brachte Aktenzeichen XY?

von Robert Braumann


Die Polizei zog nach der Tat durch das Wohngebiet und befragte viele Personen. Foto: Robert Braumann
Die Polizei zog nach der Tat durch das Wohngebiet und befragte viele Personen. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Am Mittwochabend lief die Sendung Aktenzeichen XY im ZDF - wieder ging es um einen Fall aus Braunschweig. Im Bebelhof wurde im Januar auf einen 66-jährigen Mann geschossen, nur mit sehr viel Glück überlebte er den Tötungsversuch. Einige Personen meldeten sich nach dem Zeugenaufruf im TV - doch konkrete Hinweise hatten diese nicht. 

Das Opfer (66) wurde in der Sendung als Familienmensch beschrieben, der sehr beliebt ist und eigentlich keine Feinde hat. Das Opfer kam als Gastarbeiter nach Deutschland und ist mittlerweile Rentner. Da seine Frau noch arbeitet, kümmert er sich um den Haushalt. Auch zu den Nachbarn im Haus hat die Familie ein gutes Verhältnis, wird berichtete. Nichts würde darauf andeuten, dass es Konflikte oder Spannungen gäbe.

Ein Schuss, den keiner versteht


Doch dann am 8. Januar kurz vor 17:00 Uhr ändert sich das schlagartig. Es klingelt an der Tür. Die Frau des Opfers geht an die Gegensprechanlage und bekommt mitgeteilt, dass die Post da wäre und man das Paket unten abholen solle. Das Mann macht sich auf den Weg nach unten. Dort wird ohne Vorwarnung auf den Türken geschossen. Er hat unglaubliches Glück, das Projektil durchschlägt seine Wange. Die Polizei ist sich nicht sicher, ob überhaupt der Mann als Opfer ausgekuckt wurde. Haucke Frischkorn, Kripo Braunschweig, sagte in der Sendung, bisher habe man weder ein Motiv, noch einen Hintergrund oder gar einen möglichen Täter ermitteln können. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund wäre nicht auszuschließen, so Frischkorn. Allerdings habe man auch dafür keine konkreten Hinweise. Bei der Polizei Braunschweig sind nach der Sendung bisher keine brauchbaren Hinweise eingegangen, berichtete Joachim Grande, Pressesprecher Polizei. Man werde die Informationen noch genau auswerten, aber bisher könne man davon ausgehen, dass die Sendung keinen direkten Erfolg gebracht hätte.

Faktenlage


Der Täter flüchtete mit einem wahrscheinlich silberfarbenen PKW-Kombi mit schwarzer Dachreling, der in einer Zufahrt vor dem Häuserkomplex geparkt war, in Richtung Borsigstraße. Bekleidet war er mit einer auffälligen gelben Jacke mit Kapuze. Die Polizei sucht  Zeugen die im Umfeld des Tatortes, Limbeker Straße 3 – 5, verdächtige Personen beobachtet haben. Der Täter könnte nach Zeugenaussagen über die Henschelstraße , Kruppstraße und Schefflerstraße geflohen sein.

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Steht dieses Küchenmesser im Zusammenhang mit der Tat? Foto: Polizei



Weiterhin bitten die Ermittler um Hinweise auf die Herkunft eines etwa 30 Zentimeter langen, handelsüblichen Küchenmessers mit schwarzem Griff. Dieses wurde in einer Einfahrt nahe dem dort abgestellten Fluchtwagen gefunden. Die Beamten konnten zudem nach der Schussabgabe, bei der der 66-Jährige im Treppenhaus im Gesicht getroffen wurde, ein Projektil sicherstellen. Auch die dazu gehörende Hülse wurde gefunden. Es handelt sich um Munition aus der Produktion des finnischen Herstellers „Lapua“. Bei der Tatwaffe dürfte es sich um eine FN, einer belgischen Marke handeln.

Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst, Telefon 0531/476 2516.


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