Kralenriede: Flüchtlingskind mit Schlagstock vertrieben?

von Jan Borner


Nach Aussagen eines Lesers hat ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma des Penny-Supermarktes in Kralenriede streitende Flüchtlingskinder mit einem Schlagstock vertrieben. Symbolfoto: Robert Braumann
Nach Aussagen eines Lesers hat ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma des Penny-Supermarktes in Kralenriede streitende Flüchtlingskinder mit einem Schlagstock vertrieben. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Ein Leser teilte unserer Redaktion mit, dass er am vergangenen Dienstagabend vor dem Penny Supermarkt in Kralenriede beobachtet habe, wie ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma des Penny Supermarktes zwei sich streitende Flüchtlingskinder mit einem Teleskop-Schlagstock vertrieben hat. Eine Sprecherin der Penny-Markt GmbH teilte auf Anfrage von regionalBraunschweig.de mit, dass der Mitarbeiter zwar einen Streit zwischen zwei Ungleichaltrigen auf dem Parkplatzbereich geschlichtet habe, ein Teleskop-Schlagstock nach Stellungnahme der Sicherheitsfirma allerdings nicht im Einsatz gewesen sei.

Am Dienstag, 29. September war der Augenzeuge nach eigenen Angaben gegen 18.15 Uhr auf dem Weg zu dem Supermarkt Edeka Görge. Auf dem Weg dorthin, habe er dann allerdings eine Auseinandersetzung zwischen einem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma des Penny Supermarktes und zwei Flüchtlingskindern, die er beide auf etwa zehn Jahre schätzte, beobachtet. "Der Mitarbeiter der Sicherheitsfirma wollte allen Anschein nach eines der Kinder vertreiben, weil es das andere Kind getreten hat", so der Leser. In schlechtem Englisch habe der Mitarbeiter „Go, Go...i hate it“ gerufen. "Noch während ich dieses Treiben beobachtete, fiel mir der Teleskop-Schlagstock in der Hand des Mannes auf. Das Kind entfernte sich sichtlich eingeschüchtert schnell vom Penny Supermarkt", berichtete der Leser weiter.

Friedliche Jugendliche vertrieben?


Schon kurz darauf habe derselbe Mitarbeiter der Sicherheitsfirma drei weitere Jugendliche vom Parkplatz des Supermarktes vertrieben. Der Leser berichtete: "Er bäumte sich vor ihnen auf, ich bekam jedoch den Wortlaut nicht mit. Als die Jugendlichen gehen wollten, haben sie vermutlich noch ein paar Worte verlauten lassen, was den Mann dazu bewog, den Dreien mit schnellen Schritten zu folgen. Ich konnte nicht anders und ging auf die drei Jugendlichen zu und fragte sie, was vorgefallen sei. [...] Sie antworteten, dass sie auf dem Fahrradständer saßen und von ihm vertrieben wurden." Schnell sei dann auch schon der besagte Mitarbeiter zu dem Leser und den Jugendlichen hinzu gekommen, woraufhin ihn der Leser gefragt habe, wie er sein Verhalten rechtfertigen wolle. "Er erklärte mir, er hätte wohl auf dem Gelände des Penny Supermarktes das Hausrecht und würde davon Gebrauch machen." Der Leser habe dann gefragt, ob er auch dann seinen Schlagstock rausholen würde, wenn ein Schulfreund seines Sohnes, seinen Sohn treten würde, was dieser erst verneint haben soll, dann allerdings mit "naja, vielleicht doch" korrigiert habe.

"Angst vor uns Deutschen"


"Ein weiterer Kollege von ihm kam hinzu", erklärte der Leser weiter, "und unterbrach mich mehrfach bei meinen Nachfragen zu dem Vorfall. Ich war entsetzt, als dieser zweite Mitarbeiter sich zu seinem Kollegen wandte und verlauten ließ: 'Vergiss nicht, bei denen in der Kultur, heißt ein Tritt in den Bauch: Guten Tag!', lachte und ging zurück zum Supermarkt. [...] Als dem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma nichts mehr einfiel, was er meinen Fragen entgegnen konnte, entfernte er sich schnell von uns." Der Augenzeuge erklärte, dass er sich ärgere nicht sofort die Polizei alarmiert zu haben, sagte aber auch, dass er den Fall den Polizeikommissariat nun noch vortragen werde. Er fügte hinzu: "Ich habe keine Angst vor den Flüchtlingen in Kralenriede, denen ich jeden Tag erneut begegne. Vielmehr habe ich Angst vor uns Deutschen!"

Stellungnahme der Sicherheitsfirma


Auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung, nahm eine Sprecherin der Penny-Markt GmbH wie folgt zu dem Bericht des Augenzeugen Stellung: "Nach Stellungnahme der Sicherheitsfirma hat der Mitarbeiter der Sicherheitsfirma aktiv nach einem Kundenhinweis im Markt einen Streit zwischen zwei Ungleichaltrigen auf dem Parkplatzbereich geschlichtet. Werkzeuge, wie hier beschrieben ein Teleskop-Schlagstock, waren nach Stellungnahme der Sicherheitsfirma nicht im Einsatz und können somit auch nicht bestätigt werden."


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