Kranzniederlegung in Gedenken an Reichspogromnacht

von Marian Hackert


Zahlreiche Kränze wurden an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in der Alten Knochenhauerstraße niedergelegt. Fotos: Marian Hackert
Zahlreiche Kränze wurden an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in der Alten Knochenhauerstraße niedergelegt. Fotos: Marian Hackert

Braunschweig. Zum Gedenken an die furchtbaren Geschehnisse in der Pogromnacht am 9. November 1938 gegen die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Braunschweigs und ihre Einrichtungen fand heute eine Kranzniederlegung an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in der Alten Knochenhauerstraße statt. Zahlreiche Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger nahmen teil.


"Wir erinnern heute an die leidvollsten Tage des deutschen Judentums", eröffnete Renate Wagner-Redding, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft Braunschweig,ihre Rede zum Gedenken an die Pogromnacht. Was heute vor 79 Jahren begann, endete in den Gasöfen von Auschwitz, Treblinka, Sobibor und vielen weiteren Vernichtungslagern, so Wagner-Redding. Sechs Millionen Juden fanden auf diesem und anderen Wegen den Tod. Dennoch seien sie nach Ende des Krieges zurückgekehrt, zögernd zwar, aber dennoch mit dem Willen, die Demokratie wieder herzustellen in dem Land, dass ihnen zuvor jegliche Menschenwürde genommen hatte, berichtete dieVorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft Braunschweig. Ein Wagnis, welches nicht immer anerkannt wurde, auch dies müsse man sich immer wieder bewusst machen.

Appell an gemeinsamen Wertekodex


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Renate Wagner-Redding, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft Braunschweig. Foto:



Doch auch heute könne Politik wieder mit Angst gemacht werden. Dies sei nicht nur meschugge, sondern beschämend, stellte Wagner-Redding klar. Was noch vor einigen Jahren als Fiktion galt, sei nun wieder traurige Realität. Damit spielte sie auf den Einzug der AfD, einer ihrer Meinung nach rechtsextremen und faschistoiden Partei, an. Im gleichen Atemzug appelliertedieVorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft, an dem gemeinsamen Wertekodex festzuhalten und den Respekt für Minderheiten und Religionen zu wahren. Abschließend trug Kantorin Svetlana Kundish die Gebete „El Male Rachamin“ und „Kaddisch“ vor.

Zuvor hatten bereits dieFraktionen im Rat, die Jüdische Gemeinde Braunschweig, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und die Gewerkschaften ihre Kränze niedergelegt.

[caption id="attachment_563169" align="aligncenter" width="2816"][image=563169 size-full] "Nie wieder Krieg - Nie wieder Faschismus" war auf einem der Kränze zu lesen.
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Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Foto:


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