Krippenplätze werden Mangelware, Stadt reagiert

von Frederick Becker


Der Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes treibt die Stadt um. Symbolfoto: Robert Braumann
Der Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes treibt die Stadt um. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: regionalHeute.de

Goslar. Es wird in absehbarer Zeit nicht mehr genug Kinderbetreuungsplätze im Stadtgebiet geben. Das geht aus dem Kindertagsstättensituationsbericht für die Jahre 2017 bis 2023 hervor, der dem städtischen Sozialausschuss vorliegt.


"Die Kinderzahlen in Goslar zeigen seit einigen Jahren einen Aufwärtstrend. Es werden mehr Kinder geboren. Der letzte Geburtenjahrgang 2016/2017 umfasste erstmals seit vielen Jahren wieder mehr als 400 Kinder", konstatiert der Bericht, der von der Stadtverwaltung erstellt wurde. Zeitgleich zeige ein Vergleich der Jahrgangsstärken zu den Vorjahren einen steten Anstieg der Kinderzahlen durch Zuzüge. So umfasse zum Beispiel der Jahrgang 2011/2012 im Jahr 2015 noch 315 Kinder, aktuell sind es 344 Kinder.

Parallel dazu steige die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für die unter 3-Jährigen, wobei hier Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen erkennbar seien. Vor diesem Hintergrund stellt die Verwaltung fest, dass im Kindergartenjahr 2017/2018 voraussichtlich bis zu 89 Krippenplätze beziehungsweise bis zu sieben Krippengruppen fehlen werden. Eine Krippengruppe sei für den Bereich Vienenburg zu berücksichtigen.

In fünf Jahren werden 124 Kindergartenplätze fehlen


"Auch die Nachfrage nach Kindergartenplätzen steigt mit den Kinderzahlen", heißt es in dem Bericht. In den Stadtteilen Innenstadt und Jürgenohl werden laut Verwaltung im Kindergartenjahr 2022/2023 bis zu 114 Plätze fehlen und in Oker bis zu 38 Plätze. In einigen Stadtteilen wird es indes in den kommenden Jahren noch freie Kapazitäten geben, so dass sich ab dem Kindergartenjahr 2022/2023 letztlich bis zu 124 fehlende Kindergartenplätze beziehungsweise fünf Kindergartengruppen im Bereich Goslar ergeben.

Die vorhandenen Kindertagesstätten sind auch räumlich an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Allerdings machen Grundstücksgrößen und die bereits vorhandenen Gruppen Anbauten teils unmöglich.

Es bracht dringen neue Betreuungsplätze


Im Innenstadtbereich, in Oker und in Jürgenohl sind die Kapazitäten erschöpft, so die Verwaltung. "Ein Ausbau der Betreuungsplätze ist in Goslar und Vienenburg zeitnah und zwingend erforderlich." Deshalb müssen bis zum Kindergartenjahr 2022/2023 zusätzliche Kindertagesstätten geschaffen werden. "Nur so ist der erkennbare Fehlbedarf von bis dahin 10 Krippen- (davon eine in Vienenburg)- und fünf Kindergartengruppen zu decken", ist die Verwaltung sicher. Außerdem sollten sollten künftig alle Kindertagestätten in Goslar eine Betreuung bis mindestens 16 Uhr anbieten. Die bevorstehende Beitragsfreiheit des Kindergartenbesuchens wird, so prophezeit die Stadt, in einzelnen Stadtteilen zu einer Nachfragesteigerung im Bereich der Kindergärten führen.


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