Laubfrosch wieder heimisch im Naturschutzgebiet Riddagshausen


Die Frösche kommen zurück. Symbolfoto: Thorsten Raedlein
Die Frösche kommen zurück. Symbolfoto: Thorsten Raedlein | Foto: Stadt Braunschweig



Braunschweig. Der Laubfrosch hat im Naturschutzgebiet Riddagshausen wieder eine Heimat gefunden. Der Bestand ist weiter steigend. Zu diesem Ergebnis kommt Rangerin Anke Kätzel nach der diesjährigen Bestandsaufnahme dieser besonderen Amphibienart. Die Stadt Braunschweig berichtet im Nachfolgenden darüber.

Im Mai kann man die markanten Laute der Laubfroschmännchen im ganzen Schutzgebiet hören. Sie suchen mit lautstarken „Räp – räp – räp“-Rufen, die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen. Dies machen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde bei der Stadt Braunschweig zunutze: Jedes Jahr werden die rufenden männlichen Laubfrösche gezählt, um Bestandsentwicklung der Art im Naturschutzgebiet zu beobachten. In diesem Jahr wurden von der Abteilung Umweltschutz rund 120 rufende Männchen an 13 Gewässern protokolliert. 2014 waren es noch 77 rufende Männchen an neun Gewässern. Die Bestände der früher weit verbreiteten Art waren infolge der Industrialisierung der Landwirtschaft stark rückläufig. Durch Beseitigung von Gewässern, Fischbesatz und Einsatz von Pestiziden wurde der Laubfrosch so stark dezimiert, dass er in den 1980er Jahren in weiten Teilen Niedersachsens ausstarb, auch in Riddagshausen.

Anzahl der Laubfrösche gestiegen


In den Jahren 2006 und 2007 siedelte man die Art im Naturschutzgebiet wieder an. Die Stadt Braunschweig legte in den vergangenen Jahren zahlreiche Tümpel neu an, stark bewachsene werden gepflegt. Landwirte im Naturschutzgebiet verzichten auf chemische Düngung und Pestizide sowie extensiv gepflegte Wiesen. Dies trug dazu bei, dass die zunächst kleinen Laubfrosch-Bestände im Naturschutzgebiet vor allem in den vergangenen drei Jahren stetig gewachsen sind. Im Naturschutzgebiet findet der Laubfrosch ideale Lebensbedingungen vor. Er bevorzugt besonnte, fischfreie Gewässer mit ausgeprägter Unterwasservegetation. Zudem braucht der kleine Frosch Sitzwarten im Gewässerumfeld. Inzwischen hat er weitere Lebensräume auch außerhalb des Naturschutzgebietes erobert. Mit Haftscheiben an den Zehen ist der nur etwa fünf Zentimeter große, leuchtend hellgrün gefärbte Frosch in der Lage, geschickt zu klettern. Von Juni bis September sonnt sich der einzige heimische Baumfrosch gern auf Brombeerhecken und Schilfblättern, wo man ihn mit etwas Glück beobachten kann.


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