Louis Spohr Musikpreises 2016 geht an Moritz Eggert


Violine Louis Spohr. Foto Städtisches Museum Braunschweig, Dirk Scherer
Violine Louis Spohr. Foto Städtisches Museum Braunschweig, Dirk Scherer

Braunschweig. Der Komponist Moritz Eggert wird am Sonntag, 23. Oktober, um 11 Uhr, mit dem Louis Spohr Musikpreis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Sinfoniekonzertes des Staatsorchesters Braunschweig in der Stadthalle statt.


Zur Aufführung gelangen Anton Weberns 6 Stücke für Orchester op. 6, »Puls« für großes Orchester von Moritz Eggert und die Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 von Johannes Brahms. Die musikalische Leitung hat Stefan Soltesz. Bürgermeisterin Annegret Ihbe übergibt den Preis an den Preisträger, die Laudatio hält der Berliner Musikkritiker Bojan Budisavljevic. Für das Konzert sind noch Karten erhältlich.

Moritz Eggert, einer der produktivsten und kommunikativsten zeitgenössischen Komponisten in Deutschland, ist in allen Sparten der zeitgenössischen Musik und in den modernen Medien vertreten. Als Tonschöpfer, Interpret, Schauspieler, Musikvermittler, Förderer junger Talente und Organisator von Festivals genießt er mittlerweile weltweit einen herausragenden Ruf.

Eggert positioniert sich mit satirischen und provokanten Artikeln in nationalen und internationalen Print- und Onlinemedien. Regelmäßig schreibt er für den von ihm begründeten »Bad Blog of Musick«, den meistgelesenen Blog für zeitgenössische Musik in Deutschland. Er gilt als Verfechter eines notwendigen Wandels in der Neuen Musik und hat oft ihre Elfenbeinturmattitüde und Weltferne kritisiert. Dies macht ihn auch zu einem leidenschaftlichen Unterstützer der jüngeren Komponistengeneration, der er sich auch als Professor für Komposition an der Münchener Hochschule für Musik und Theater annimmt.

Moritz Eggerts Musik wird weltweit aufgeführt, besonders bekannt ist u. a. sein Zyklus für Klavier Solo “Hämmerklavier”, der zu den meist gespielten Klavierwerken der Gegenwart gehört. Er schrieb die Musik für die Eröffnungszeremonie der FIFA-WM 2006 in Deutschland, die von über einer Milliarde Menschen verfolgt wurde.

Der mit 10.000 EUR dotierte und im Drei-Jahre-Turnus vergebene Louis Spohr Musikpreis zeichnet international bekannte und für die Musik der Gegenwart richtungweisende Komponistinnen und Komponisten aus. Namensgeber Louis Spohr, 1784 in Braunschweig geboren, gilt als wegweisender Komponist der Periode zwischen Klassik und Romantik und war einer der bedeutendsten Violinvirtuosen seiner Zeit.

Im Jahr 1953 hat die Stadt Braunschweig erstmalig den bis 1994 noch mit „Ludwig Spohr Preis“ titulierten Musikpreis vergeben. Zu den bislang 21 ausgezeichneten Preisträgern zählen u. a. Hans Werner Henze (1976), Olivier Messiaen (1991), Sofia Gubaidulina (1994) und Salvatore Sciarrino (2007). Mit der Vergabe des Preises wird die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit der kulturpolitischen Verantwortlichkeit gegenüber den kommenden Generationen unterstrichen. Gleichzeitig erfährt die Musik als Kunstform und Kontinuum eine Würdigung.


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