Markurth zum Tod von Professor Dr. Ernst-August Roloff


Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Foto: Archiv
Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Foto: Archiv

Braunschweig. Mit großer Betroffenheit hat Oberbürgermeister Ulrich Markurth auf den Tod von Professor Dr. Ernst-August Roloff reagiert.


„Mit ihm verliert unsere Stadt einen herausragenden und prägenden Historiker, der sich insbesondere um die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit der Region verdient gemacht und mit fundierter und kluger Expertise den historischen Diskurs immer wieder mitbestimmt und bereichert hat“, sagte Oberbürgermeister Markurth. „Aufgrund seiner eigenen Familiengeschichte hat er eine tiefe Verpflichtung gefühlt, dieses Thema zu einem Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit und seines Engagements zu machen.“

Verleihung der Bürgermedaille


Professor Roloff habe sich in einer Vielzahl von Veröffentlichungen, Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen, aber auch mit der maßgeblichen Beteiligung an der Entwicklung des Braunschweiger Gedenkstättenkonzepts unermüdlich für einen reflektierten und kritischen Umgang mit diesem schwierigen Kapitel der Stadtgeschichte eingesetzt. Seine besonderen Verdienste und sein nachhaltiges Engagement für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Braunschweigs wurden im Jahre 2016 von der Stadt Braunschweig auch mit der Verleihung der Bürgermedaille gewürdigt. Als ehemaliger Lehrer des Braunschweiger Gymnasiums Raabe-Schule habe er sich zudem an der Pflege des Erbes des Braunschweiger Autors Wilhelm Raabe beteiligt, sowohl durch eigene Forschungsarbeiten als auch durch die Zurverfügungstellung seiner Materialsammlung, darüber hinaus war Wilhelm Raabe bereits Gegenstand seiner Dissertation.

„Moralische Instanz wird fehlen"


„Gerade in Zeiten wie diesen, wo wir in diesem Land auch das Wiedererstarken von Fremdenfeindlichkeit erleben müssen, ist es von immenser Bedeutung, der breiten Öffentlichkeit und hier besonders der jungen Generation in verständlicher Form das Wissen und die Lehren aus der Machtergreifung des Nationalsozialismus zu vermitteln und Diskussionen zu fördern. Was damals geschehen ist, darf nicht in Vergessenheit geraten. Hier wird die gewichtige Stimme von Ernst-August Roloff als moralische Instanz künftig fehlen“, sagte Markurth. Sein Mitgefühl gelte jetzt insbesondere der Familie, sagte der Oberbürgermeister.


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