Menschen mit Handicap: Von Weltreisen und der ganz großen Liebe


Im Braunscheigeer Dom fand ein inklusiver Gottesdienst statt. Fotos: Köthe
Im Braunscheigeer Dom fand ein inklusiver Gottesdienst statt. Fotos: Köthe

Braunschweig. Menschen mit Handicap der Evangelischen Stiftung Neuerkerode erzählten in einem inklusiven Gottesdienst im Braunschweiger Dom von ihren Wünschen und Träumen.


„Wenn sich Wünsche erfüllen, platzt das Glück in unser Leben hinein“, erklärte Pfarrer Rüdiger Becker in seiner Predigt. Der Vorstandsvorsitzende und Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode fasste mit einem Satz zusammen, was kurz zuvor mehrere Menschen mit Handicap beschrieben hatten. Sie alle waren am Sonntag nach Ostern Teil des inklusiven Gottesdienstes im Braunschweiger Dom, der unter der Leitung von Dompfarrerin Katja Witte-Knoblauch dem Thema „Wünsche an das Leben“ gewidmet war

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Pfarrer Rüdiger Becker, Direktor der Ev. Stiftung Neuerkerode, sprach in seiner Predigt über Wünsche und ihre Bedeutung für die Menschen. Foto: Heiner Köthe



Als die beiden Neuerkeröder Bürgerinnen vor den gut besetzten Stuhlreihen im Dom an das Mikrofon traten, überwältigte sie die Nervosität. Sie hatten im Vorfeld über das diskutiert, was das Leben außer dem Alltag für sie bereithalten würde. Vor der Menge stehend blieben ihnen glatt die Worte weg. Horst Waßmann, Leiter des Freizeitbereiches der Stiftung, übernahm den Job für die zwei Frauen. Beide hätten die große Liebe gefunden, berichtete er. Und beide wollten mit ihren Partnern glücklich werden und irgendwann mit ihnen zusammenziehen. Auch ein Bürger kam zu Wort. Sein Wunsch: Noch ganz viele Urlaube machen und die Welt entdecken. Am Ende spendeten die Gottesdienstbesucher gerührt Applaus für jene Menschen, die ihre Wünsche preisgegeben hatten. „Sich etwas zu wünschen ist unheimlich wichtig“, betonte Rüdiger Becker später in der Predigt. Wenn das Herz anfange zu brennen, wisse ein jeder, wonach er sich tief im Innern sehne.

Holger Denecke gewährte den Besuchern als Sprecher der Bürgervertretung Neuerkerodes Einblicke in das dortige Leben und lud zu einem Besuch des Dorfes ein. Zwischendurch lockerte die Neuerkeröder Band die Gottesdienstatmosphäre immer wieder durch Stücke mit Gitarrenbegleitung auf. Die Band heißt „Hand in Hand“ - der Name passte bestens zu der Veranstaltung.


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