Nachnutzung Klinikum Holwedestraße: BIBS vermutet konkrete Pläne


Klinikum Holwedestraße Foto: Alexander Dontscheff
Klinikum Holwedestraße Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Die Nachnutzung des Klinikgeländes Holwedestraße war in der vergangenen Woche Thema im Rat (regionalHeute.de berichtete). Wie Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer auf eine Anfrage der Linken-Fraktion erklärte, sei mit Aufgabe des Standortes voraussichtlich erst ab 2023 zu rechnen. Eine konkrete Auskunft sei erst Ende diesen Jahres möglich.


Eine Stellungnahme der BIBS-Fraktion hierzu veröffentlichen Wir unkommentiert und ungekürzt:
Offenbar sind die Planungen zur Nachnutzung des Klinikums Holwedestraße in Braunschweig weiter fortgeschritten als bislang von der Stadtverwaltung zugegeben. Das wurde auf Anfrage der BIBS-Fraktion in der Ratssitzung vom 13.03.2018 deutlich.

Im Kundenmagazin „Energiebündel“ von BS Energy war in der August-Ausgabe 2017 zu lesen, dass das Unternehmen für das Gelände des Klinikums die „Versorgungsinfrastruktur aus Strom, Wärme, Wasser und Glasfaser aufbaut und die „dafür notwendigen Investitionen stemmt“. In der Holwedestraße sollen nach Angabe von BS Energy 35 Einfamilienhäuser und 120 Wohneinheiten entstehen (siehe Anlage). BIBS-Ratsfrau Astrid Buchholz hatte die Verwaltung diesbezüglich um eine Stellungnahme gebeten.

Baudezernent Heinz-Georg Leuer antwortete, dass es sich hierbei lediglich um einen „ersten Umgriff“ handeln würde und er die Anzahl der Wohneinheiten zwar nicht bestätigen könne, es sich aber „perspektivisch“ bei der Holwedestraße um ein Wohngebiet handele. Leuer ergänzte zudem, dass später „der Verdichtungsgrad im städtebaulichen Entwurf“ sogar erhöht werden könne. Somit könnte die Anzahl der Wohneinheiten noch steigen.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth hatte sich schon im Juli 2016 grundsätzlich positiv zu einem Verkauf des Grundstücks geäußert. Allerdings müsse das planerisch von der Stadt selbst gesteuert werden, „denn die Stadt ist es, die davon profitieren soll“, so Markurth.

„Wir fordern die Stadt an dieser Stelle auf, zügig in Gespräche mit dem Netzwerk Gemeinsam Wohnen und der Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines Wohn- und Quartiersprojektes für das Westliche Ringgebiet über die Nachnutzung einzutreten“, erklärt Astrid Buchholz.
Das Netzwerk hatte sich mit einem Schreiben an die Ratsfraktionen gewandt, in dem um Unterstützung für das Vorhaben gebeten wurde, in den Räumlichkeiten des voraussichtlich 2022 freiwerdenden Klinikums ein „vielschichtiges Quartiersprojekt“ zu entwickeln.

„Bislang sind alle Versuche gescheitert, mit der Stadt ein gemeinsames Projekt zu realisieren. Das muss sich dringend ändern“, fordert Astrid Buchholz. „Im Rahmen des Haushaltes 2018 wurde der Beschluss gefasst, zusammen ein Modellprojekt gemeinschaftlichen Wohnens zu entwickeln. Dieses sollte nun für das Gelände an der Holwedestraße ausgearbeitet werden.“

Die BIBS-Fraktion unterstützt das Netzwerk Gemeinsam Wohnen, welches das Projekt Holwedestraße intensiv weiterverfolgen wird. Derartige Maßnahmen sind langfristige Investitionen in die Zukunft. Im Übrigen ist das Grundstück groß genug für eine Vielfalt von Wohnformen. Von vielen Seiten werde schon jetzt Interesse und Unterstützung bekundet.

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