"New Connections" - Neues Theater-Netzwerk auf Augenhöhe

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Die Veranstalterinnen Nina de la Chevallerie Leitungsteam boat people projekt Göttingen (re.) Ulrike Seybold, Geschäftsführerin des Landesverbands Freier Theater Niedersachsen e.V. und Dr. Birte Werner, Programmleiterin Darstellende Künste der Bundesakademie Wolfenbüttel (li.). Fotos: Alexander Dontscheff
Die Veranstalterinnen Nina de la Chevallerie Leitungsteam boat people projekt Göttingen (re.) Ulrike Seybold, Geschäftsführerin des Landesverbands Freier Theater Niedersachsen e.V. und Dr. Birte Werner, Programmleiterin Darstellende Künste der Bundesakademie Wolfenbüttel (li.). Fotos: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Wolfenbüttel. Am heutigen Donnerstag bis zum Freitag findet niedersachsenweit erstmalig eine ganz besondere Tagung statt. Unter dem Titel "New Connections" treffen sich Theaterschaffende aus ganz Niedersachsen in der Lessingstadt - zur Hälfte deutsche, zur Hälfte geflüchtete und immigierte Kollegen.


"New Connections" versteht sich als eine Netzwerkplattform für internationale Bühnenkünstlerinnen und -künstler. Professionelle Theaterschaffende, die durch Flucht nach Niedersachsen gekommen sind, treffen sich mit Kollegen der hiesigen Theater und der freien Szene. Zwei Tage lang können sich die 80 Beteiligten bei der ausgebuchten Plattform gemeinsam fortbilden, voneinander lernen und Kontakte für ihre Zusammenarbeit knüpfen.

"Die Kontakte zu den Geflüchteten entstanden viel über Facebook", erzählt Mitveranstalterinnen Nina de la Chevallerie vom Projekt "boat people" aus Göttingen, das sich seit 2009 als freies Theater mit den Themen Flucht und Migration beschäftigt. Ihr Kollege Rzgar Khalilmitsyrischen Wurzeln habe auch über persönliche Kontakte viele erreicht.

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Nasir Formuli und Nina de la Chevallerie vor der Wand mit den Kontaktmöglichkeiten zu den einzelnen Teilnehmern. Foto: Dontscheff



Außer aus Syrien kamen auch Teilnehmer, die ursprünglich aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan, Myanmar, Iran oder der Türkei stammen. Einer von ihnen ist Nasir Formuli, der aus Afghanistan vor den Taliban fliehen musste. Derzeit arbeitet er am Theater in Weimar. In Wolfenbüttel berichtete er über seine Arbeit in Afghanistan, die Probleme mit den Islamisten, aber auch über seine heutigen Projekte.

"Wir hoffen, dass sich hier ein Netzwerk bildet und auch neue und nachhaltige Arbeitsbeziehungen entstehen", erklärt Christiane Thoroe von der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Ein anderer Ansatz sei, der Frage nachzugehen, was können wir voneinander lernen wie funktioniert zum Beispiel Theater in Syrien?

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Nasir Formuli berichtete von seinen Erfahrungen in Afghanistan. Foto: Dontscheff



Diesen Ansatz schätzt auch Theresa Meidinger, Theaterpädagogin am Staatstheater Braunschweig. "Hier begegnet man sich auf Augenhöhe. Es ist nicht wie so oft die Frage, was kann man mit denen tun, sondern was machen wir gemeinsam", so Meidinger. Es sei auch spannend, was am Ende dabei herauskomme. "Vielleicht entstehen sogar neue gemeinsame Projekte", hofft dieTheaterpädagogin.

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Theresa Meidinger begrüßt die Begegnung auf Augenhöhe. Foto: Dontscheff


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