Piratenpartei fordert Umfrage zur Jobcenterqualität

von Sina Rühland


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die Unzufriedenheit einiger Kunden des örtlichen Jobcenters will nun die Piratenpartei zum Anlass nehmen, um im Rat der Stadt Braunschweig einen Antrag auf eine zusätzliche, repräsentative Umfrage zur Zufriedenheit aller Kunden des Jobcenters Braunschweig zu stellen. 

"Um einen Überblick über die Qualität der Arbeit im Jobcenter zu bekommen, fehlen uns bisher leider ausreichende Informationen", führt Claudia Jonda, Ratsfrau der Piratenpartei, aus. "Deshalb ist der Antrag
auf eine zusätzliche repräsentative Umfrage zur Kundenzufriedenheit aller Kunden im Jobcenter Braunschweig ein logischer Schritt, um die Kontrollfunktion ausführen zu können."

Laut einer Mitteilung des Jobcenters an den Sozialausschuss (2011) werden "im Auftrag der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit [...] durch ein unabhängiges Unternehmen quartalsweise die Kundenzufriedenheit von Neukunden im Jobcenter zu Themen wie zum Beispiel Beratung, Unterstützungsangebote, Bearbeitungsdauer der Anträge oder auch telefonische Erreichbarkeit evaluiert." So würden die Umfragen des Jobcenters zur Kundenzufriedenheit also lediglich unter Neukunden durchgeführt, heißt es im Statement der Piratenpartei. Die Fraktion bemängele, dass Menschen, die bereits längerfristig Erfahrungen mit dem Jobcenter haben und Aussagen zur Qualität treffen könnten, nicht befragt würden. "Wir hinterfragen allerdings, ob sich die befragten Personen bei einer Umfrage des Jobcenters trauen Kritik zu üben, sind sie doch vom Jobcenter abhängig. Ausserdem ist festzustellen, dass es in den aktuellen Berichten keine differenzierte Auflistung der Ergebnisse einzelner Fragen mehr gibt, wie es noch 2011 der Fall war."

Alle Kunden sollen berücksichtigt werden


Mit dem Antrag wolle Piratenfraktion erreichen, dass eine zusätzliche Umfrage ein Mal jährlich durchgeführt würde. Dabei sollten alle Kunden – nicht nur Neukunden – des Jobcenters berücksichtigt werden. Der Auftraggeben sollte neutral sein und durch die Stadt bestellt werden. Eine Veröffentlichung alle Ergebnisse verstehe sich von selbst, so Claudia Jonda. "Aktuell müssen wir bei jeder Problematik, auf die wir aufmerksam werden, eine Anfrage stellen, um so die Hintergründe zu erfahren", beschreibt Jonda. "So haben wir innerhalb der letzten Jahre verschiedene Anfragen zum Beispiel zum Servicecenter oder zur Verständlichkeit der Begründung von Bescheiden gestellt. Die Ergebnisse der Umfrage würden diese Recherche in vielen Fällen einfacher machen."

Der Antrag soll am 25. Juni im Ausschuss für Soziales und Gesundheit erstmalig beraten und im Rat am 21. Juli abschließend behandelt werden.


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