Praktikumsbörse für Migranten soll ausgebaut werden

von Robert Braumann


Symbolfoto: Pixabay
Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig. Am Dienstag wurden dem Wirtschaftsausschuss ein Projekt vorgestellt, dass Migranten dabei helfen soll, einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu erlangen. Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel sollen kooperieren.


So soll die "Praktikumsbörse" der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für Migrantinnen und Migranten auf die Region Südostniedersachsen ausgeweitet und professionalisiert werden. Dazu soll an den drei Standorten Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel eine 25-Stunden-Kraft zusammen mit einer gemeinsamen Verwaltungskraft die Aufgabe des Projektmanagements übernehmen.

Die „Börse“ habe sich seit Ende 2014 als sinnvolles Instrument erwiesen, um Menschen mit ausländischen Wurzeln bei der Berufsfindung zu helfen, indem sie Einblicke in die Arbeitswelt erhalten und potentielle Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen können. Zielgruppe sind Migranten mit Aufenthaltstitel und Geflüchtete mit guter Aussicht auf ein Bleiberecht auf der einen Seite sowie Helferkreise, ehrenamtliche Organisatoren, Betriebe und Verbände auf der anderen. Das Budget dieses Pilotprojektes speist sich bis Ende 2016 aus Zuschüssen des Landes, aus Eigenmitteln der AWO und aus Spenden, erklärte die Verwaltung.

Kräfte reichen nicht mehr


Die Personalkapazitäten zweier mit zehn Wochenstunden eingesetzter Honorarkräfte würden nicht mehr ausreichen, um das Pensum zu schaffen: So wurden bisher Gespräche mit rund 70 Menschen aus 20 Ländern geführt, von denen 30 ein Praktikum mit einer Dauer von zwei bis 36 Wochen vermittelt werden konnte. Einige davon führten zu Umschulungen, Weiterbildungen oder sogar Arbeitsverhältnissen, berichteteMartin Stützer von der AWO im Wirtschaftsausschuss am Dienstag.

Insgesamt kostet dieses Projekt, das am 1. Januar in Kooperation mit der Allianz für die Region starten und über zwei Jahre laufen soll, 307.000 Euro. Davon entfallen 219.000 Euro auf Personalkosten, der Rest wird für Miete, Nebenkosten und Verwaltung gebraucht. Die Hälfte tragen der Europäische Sozialfonds und das Land Niedersachsen. Auf die Stadt Braunschweig würden – wie für die beiden anderen Projektteilnehmer – für den Projektzeitraum Kosten von 42.000 Euro entfallen, so die Verwaltung.

"Wir haben schon viele Menschen unterbringen können, wir haben Zaunbauer vermitteln, im Bereich KFZ etwas bereitstellen können, auch Floristen und Bäcker-Praktika wurden umgesetzt" , erklärte Stützer. Bedient werde die ganze Palette von ungelernten Kräften bis zu Fachkräften. "Es ist kein Projekt, welches sich direkt an eine Berufsgruppe wendet, sondern an alle Migranten, die noch einen Zutritt zum Arbeitsmarkt erlangt haben." Pro Jahr und Standort sollen 75 Flüchtlinge in Praktika vermittelt werden. Der Wirtschaftsausschuss stimmte der Förderung zu.


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