Ringvorlesung: "Kleine Städte, k(l)eine Zukunft?"


| Foto: Haus der Wissenschaft Braunschweig



Braunschweig. Im Rahmen der Ringvorlesung »Stadt der Zukunft« der Technischen Universität Braunschweig referiert am Montag, 18. Januar 2016, 18:30 Uhr, Hörsaal PK 11.1, Pockelsstr. 11, Haus der Wissenschaft, Dr. Annett Steinführer, Johann Heinrich von Thünen-Institut Braunschweig, über das Thema "Kleine Städte, k(l)eine Zukunft? Leben im nicht-metropolitanen Deutschland". 

Stadtforschung ist in Deutschland fast ausschließlich Großstadtforschung. Kleinstädte dienen, wenn überhaupt, als Kontrastfolie oder gelten als Übergangsform zum Ländlichen. Dies gründet in einem Verständnis von Urbanität, das auf tief verwurzelten Klischees über die vermeintliche Borniertheit der kleinstädtischen Lebensweise beruht. Doch etwa jede und jeder vierte Deutsche lebt in einer Kleinstadt – einem Siedlungstyp, der sich durch eine besondere Beständigkeit der gebauten Strukturen, eine hohe Quote an selbstnutzenden Eigentümern, ausgeprägtes Sozialkapital und ein überwiegend positives Selbstbild auszeichnet. Im sozialen und demographischen Wandel verändern sich gegenwärtig auch die Funktionen, Sozialstruktur, administrative Verfasstheit und Daseinsvorsorgeausstattung ländlicher Kleinstädte. Sowohl die These eines Bedeutungsverlustes als auch die eines Bedeutungsgewinns lassen sich nach Ansicht von Dr. Annett Steinführer vertreten. Sie wird Entwicklungspfade und Zukunftschancen städtischer Siedlungsräume abseits der Metropolen diskutieren.

Zur Person:


Annett Steinführer studierte von 1991 bis 1997 Soziologie, Bohemistik/Slowakistik sowie Ost- und Südeuropawissenschaften in Leipzig, Glasgow, Schottland, und Brno, Tschechien. 2002 promovierte sie zu einem stadtsoziologischen Thema an der TU Chemnitz. Sie arbeitete zehn Jahre am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig zur Großstadt- und Wohnungsmarktentwicklung in Deutschland und Ostmitteleuropa. Seit 2010 ist Annett Steinführer wissenschaftliche Mitarbeiterin am Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig mit dem Arbeitsschwerpunkt Ländliche Räume, ihre Siedlungen und Menschen.

Gesamtleitung:
Prof. Dr. Henning Hopf, Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade, Prof. Dr. Herbert Oberbeck, TU Braunschweig

Die Ringvorlesung wendet sich ausdrücklich auch an interessierte Bürger der Region.


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