Schlägerei auf Schulgelände – Staatsschutz ermittelt

von Robert Braumann


Symbolbild: A. Donner
Symbolbild: A. Donner | Foto: Alec Pein



Braunschweig. Nach der Schlägerei auf dem Gelände der Neuen Oberschule (regionalHeute.de berichtete) übernimmt nun der Staatsschutz die Ermittlungen. Polizeisprecher Wolfgang Klages sagte, dass der 23-Jährige mutmaßliche Täter, zusammen mit einem 17-Jährigen, im Vorfeld der Auseinandersetzung Flyer der NPD-Jugend "JN" verteilt haben soll. 

Deshalb ermittele nun der Staatsschutz. Er bekräftigte, dass es weiterhin nicht feststehe, ob auch dieser Umstand zu der Auseinandersetzung geführt habe. Schulleiter Marten Kohfahl, sagte gegenüber der Braunschweiger Zeitung, dass der 17-Jährige und der 23-Jährige wohl vom Schulgelände verwiesen wurden, dann über einen Hintereingang zurückgekommen seien und dort auf eine Personengruppe getroffen seien. Dann wäre es zu der Auseinandersetzungen gekommen. Er selbst sei nicht vor Ort gewesen, ein Lehrer habe ihm aber berichtet, dass dies so abgelaufen sei. Die Beschuldigten sind keine Schüler der Neuen Oberschule.

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Pressesprecher Polizei Braunschweig, Wolfgang Klages. Foto: Polizei



„Der Unterkiefer eines der Opfer ist gebrochen, daher ist er bisher noch nicht vernehmungsfähig, er wurde operiert, das zweite Opfer hat wohl eine Gehirnerschütterung davon getragen“, so Klages. Man könne auch einen rechtsmotivierten Hintergrund der Tat nicht ausschließen, deshalb ermittele nur der Staatsschutz. Der 17-Jährige habe sich nicht an der Auseinandersetzung auf dem Schulhof beteiligt, sei Beamten aber erneut am Nachmittag aufgefallen, als er im Östlichen Ringgebiet Laternenpfähle mit rechtsmotivierten Inhalten beklebt habe.

"Wir haben immer wieder gewarnt"


Das Bündnis gegen Rechts verurteilte den Übergriff und schrieb bereits am Mittwoch in einer Mitteilung: "Nach Angaben von Augenzeugen (die aus Angst vor den Neonazis anonym bleiben wollen) war der mutmaßliche Angreifer ein bekannter Neonazi. Er soll zuvor zusammen mit einem weiteren Aktivisten der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" extrem rechte Flyer in der Schule verteilt haben." David Janzen, Sprecher des Bündnis gegen Rechts dazu: "Wir haben in den letzten Monaten immer wieder vor der Zunahme rechter Aktivitäten und Gewalt in Braunschweig gewarnt. Nun ist es leider soweit gekommen, dass ein Schüler durch einen Neonazi schwer verletzt wurde. Wie uns Augenzeugen berichtet haben, hatte der mutmaßliche Täter und ein weiterer Beteiligter in der Schule zuvor Propagandamaterial der NPD-Jugendorganisation 'Junge Nationaldemokraten' verteilt. Der mutmaßliche Angreifer ist kein Unbekannter, am Montag trug er das Fronttransparent von BRAGIDA mit. In den letzten Wochen war er immer wieder an Aktionen der 'Jungen Nationaldemokraten' beteiligt." Man wünsche den Opfern gute Besserung und erwarte von den Zuständigen in Politik und Behörden, dass die Zunahme rechter Straf- und Gewalttaten in der Stadt endlich ernst genommen und wirksam bekämpft werde.


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