Souvenirs gesucht für das „Wohnzimmer Europa“


Vom ausklappbaren Eiffelturm bis zum beleuchteten Brandenburger Tor, vom Porzellanteller bis zur Trachtenpuppe, von der Schneekugel bis zum Gartenzwerg. Foto: Stadt Braunschweig
Vom ausklappbaren Eiffelturm bis zum beleuchteten Brandenburger Tor, vom Porzellanteller bis zur Trachtenpuppe, von der Schneekugel bis zum Gartenzwerg. Foto: Stadt Braunschweig

Braunschweig. Vom ausklappbaren Eiffelturm bis zum beleuchteten Brandenburger Tor, vom Porzellanteller bis zur Trachtenpuppe, von der Schneekugel bis zum Gartenzwerg. Was ist Europa? Sind wir in Europa zuhause? Wieviel Europa haben wir in unseren Wohnzimmern?


Diese Fragen stellt das Städtische Museum den Braunschweigerinnen und Braunschweigern in der Ausstellung "Wohnzimmer Europa – Kitsch und andere Fragen" im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 - Sharing Heritage und fordert zum Mitmachen auf, teilt die Stadt Braunschweig mit. Vom 22. Juli bis 29. August wird die Ausstellung im Städtischen Museum am Löwenwall zu sehen sein.

Für die einen ist Europa ein politisches Sehnsuchtsziel, für die anderen ein zur Pathosformel erstarrtes Politiktheater, das meist nur durch Finanzprobleme von sich reden macht. Manche machen dort einfach nur gern Urlaub. Im weitläufigen Lichthof des Museums soll eine "Wohnung" mit all jenen "europäischen Fundstücken" entstehen, die von Bürgerinnen und Bürgern für den Zeitraum der Ausstellungsdauer an das Museum verliehen werden.

Die Braunschweiger werden zu Leihgebern und Geschichtenerzählern. Neben individuellen Souvenirs sind auch "kitschige" Wahrzeichen zu erwarten, die in Massenproduktion gefertigt werden. Die Identitäten der einzelnen Länder werden oft durch standardisierte, oft klischeehafte Signale geprägt, beispielsweise durch den vielzitierten Gartenzwerg in den Gärten deutscher Vororte oder die bekannte gelbe Tulpe aus Holz, die einen an jeder Straßenecke Amsterdams erwartet.

Ziel der Ausstellung ist es, eine Plattform für Kommunikation und Reflexionen zum Thema Europa zu schaffen. Veranschaulicht werden soll, dass Europa nicht nur ein politisch definiertes abstraktes Konstrukt meint, sondern auch ein lebendiges Forum von Werten, kulturellen Erfahrungen und eben Wahrnehmungsklischees.

Aufruf zum Mitmachen



Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre persönlichen europäischen Fundstücke beizutragen. Die Dinge werden vom 16. bis 28. April in der Stadtbibliothek im Schloss entgegengenommen. Nach der Ausstellungslaufzeit können die Objekte mit dem ausgefüllten Abholschein (Aushändigung in der Stadtbibliothek) abgeholt werden. Der Leih- und Abholschein beinhaltet ein Freitextfeld, das von den Leihgebern mit persönlichen Geschichten oder Erinnerungen gefüllt werden kann. Einige ausgewählte Geschichten werden in die Abendveranstaltung "Offenes Mikro" am 29. August eingebettet und können entweder persönlich oder auch anonym vorgetragen werden.

Jeder Leihgeber erhält mit seinem Leihschein freien Eintritt in die Ausstellung und nimmt automatisch an einer Verlosung teil, bei der der große Europaroman "Die Hauptstadt" von Robert Menasse und drei Gutscheine der Deutschen Bahn im Wert von je 100 Euro zu gewinnen sind. Die Verlosung findet am 29. August im Rahmen der Veranstaltung "Offenes Mikro" statt. Der Leihschein wird in der Bibliothek ausgehändigt.

Annahme persönlicher Ausstellungsstücke


Stadtbibliothek Braunschweig, Schlossplatz 2, 16. bis 28. April, Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr und Samstag 10 bis 14 Uhr


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