Spitzenforscherin kehrt Braunschweig den Rücken

von Robert Braumann


Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier verlässt Braunschweig, in das Goldenen Buch der Stadt hatte sie sich im März 2015 eingetragen. Foto: Robert Braumann
Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier verlässt Braunschweig, in das Goldenen Buch der Stadt hatte sie sich im März 2015 eingetragen. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die mehrfach ausgezeichnete Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier wird wissenschaftliches Mitglied und Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Sie verlässt damit das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig - ein herber Verlust für den Wissenschaftsstandort Braunschweig.

Auf der Homepage der Max-Planck-Gesellschaft heißt es: "Die Max-Planck-Gesellschaft ist erfreut, dass Emmanuelle Charpentier den Ruf zum Wissenschaftlichen Mitglied und Direktorin an das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie angenommen hat." Die weltbekannte Mikrobiologin untersucht vor allem, wie bakterielle Pathogene mit ihrer Umwelt, einschließlich ihres menschlichen Wirts, interagieren. Im Rahmen dieser Studien entdeckte sie, dass sich das sogenannte CRISPR-Cas9-System von Bakterien als extrem präzises Werkzeug einsetzen lässt, um genetisches Material zu bearbeiten und die Funktion von Genen zu untersuchen. Eine bedeutende Endeckung, das sind sich alle Experten sicher. Damit könnten in Zukunft auch schwere Krankheiten behandelt werden. Für diese Forschung wurde die Französin mit Preisen nahezu überschüttet, auch eine Eintragung in das Goldene Buch der Stadt folgte. Das Time Magazine setzte sie auf die Liste der weltweit einflussreichsten Persönlichkeiten 2015.


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