Städtisches Klinikum erhält Zertifizierung für Mediziner-Ausbildung

von Max Förster


Mirko Velickovic (Assistenzarzt der Unfallchirurgie) und Jessica Petzold (Studentin im Praktischen Jahr in der Unfallchirurgie) auf der Suche nach der Ursache des Knieschmerzes. Foto: Max Förster
Mirko Velickovic (Assistenzarzt der Unfallchirurgie) und Jessica Petzold (Studentin im Praktischen Jahr in der Unfallchirurgie) auf der Suche nach der Ursache des Knieschmerzes. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Als erstes Krankenhaus in Südost-Niedersachsen und als siebtes Krankenhaus bundesweit wurde das Städtische Klinikum am Montag für den hohen Standard seiner Ausbildung von Medizinstudenten im Rahmen des Praktischen Jahres (PJ) ausgezeichnet und somit als Akademisches Lehrkrankenhaus zertifiziert.

Vorreiterrolle in Südost-Niedersachsen


Erst kürzlich habe der Medizinische Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e.V. beschlossen, dass diese Ausbildung in Zukunft etwas schärfer unter die Lupe genommen wird, so der PJ-Beauftragte Professor Dr. Dirk Hausmann. Das Ziel sei es, dass alle deutschen Lehrkrankenhäuser in Deutschland eine Zertifizierung erhalten sollen. Das Städtische Klinikum in Wolfenbüttel hat also nicht nur im Gebiet Südost-Niedersachsen eine Vorreiterrolle inne, sondern kann sich neben sechs anderen großen Krankenhäusern bundesweit behaupten. Die Zertifizierung hat drei Jahre Gültigkeit und muss sich dann erneut einer Prüfung unterziehen.

Das Städtische Klinikum steht hoch im Kurs


Seit fast 30 Jahren - also bereits vor der Zertifizierung - ist das Klinikum ein Akademisches Lehrkrankenhaus und beschäftigt bis zu zwölf Studenten im Praktischen Jahr, die in den Pflichtbereichen Innere Medizin und Chirurgie und den Wahlpflichtfächern Gynäkologie oder Anästhesie ihre praktischen Erfahrungen sammeln können. Derzeit befinden sich acht Auszubildende im Praktischen Jahr. Im September kommen noch weitere hinzu und auch bereits für das nächste Jahr seien alle Plätze schon verbucht, sodass keine weitere Aufnahme mehr möglich ist, so der PJ-Beauftragte. Auch in einem Online-Ranking der Medizinstudenten befindet sich das Städtische Klinikum momentan unter den führenden zehn Prozent.

Woher rührt diese Popularität?


Zum einen ist es das straffe Ausbildungsprogramm, das beispielsweise tägliche Seminare und praktische Übungen vorsieht. Die PJ-ler haben so die Möglichkeit, sich ein umfassendes Wissen anzueignen, das für ihre spätere Arbeit sehr wichtig ist. Zum anderen ist es das Zwischenmenschliche, das im Städtischen Krankenhaus großgeschrieben wird. Die Studenten werden voll in den Arbeitsalltag und im Team integriert. "Dass die Studenten am Klinischen Alltag teilnehmen, ist uns sehr wichtig", so der Klinikumsleiter Axel Burghardt, "schließlich wollen wir bei den Studenten den Willen aktivieren, hier weiter arbeiten zu wollen." Zudem bringen die jungen Leute "einen frischen Wind" in die Klinik, so Professor Dr. Dirk Hausmann.

Aus der Sicht der PJ-ler


Das umfangreiche Programm und den funktionierenden zwischenmenschlichen Umgang betont auch der PJ-ler Thomas Müller. Bei ihm waren es die spannenden und intensiven Wochen mit Professor Dr. Dirk Hausmann und der aufgeschlossene Umgang untereinander, die ihn zu der Entscheidung geführt haben, das Praktische Jahr im Klinikum Wolfenbüttel zu absolvieren. "In diesem Krankenhaus greift viel ineinander und das Personal ist motiviert und freundlich", so Thomas Müller.

Auch Jessica Petzold kann das bestätigen. "Mir gefällt es hier sehr gut hier. Man ist Teil des Teams und hat nie das Gefühl, im Wege zu sein.", so die junge PJ-lerin. Bei Jessica Petzold waren es drei Punkte, die für ein Praktisches Jahr am Städtischen Klinikum sprachen. Die Vielfalt an Kursangeboten, der gute Ruf, den unter anderem das Online-Ranking versprach und die Möglichkeit, eine vom Klinikum gestellte Unterkunft zu beziehen. "Ich werde traurig sein, wenn ich in ein paar Monaten das Klinikum verlassen muss", waren ihre Worte.


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