Starker Einwohnerzuwachs in Braunschweig

von Robert Braumann


Symbolbild: Sina Rühland
Symbolbild: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Im vergangenen Jahr ist Braunschweig erneut stark gewachsen. Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner erhöhte sich um 3.283 auf 252.768. Das ergab die Auswertung des städtischen Melderegisters zum 31. Dezember 2015. Die Melderegisterzahl liegt damit erstmals seit 1995 wieder bei über einer Viertelmillion. 2015 ist das zwölfte Jahr in Folge, in dem Braunschweig einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen kann.

Dabei wird der Zuwachs wie im vergangenen Jahr vollständig durch den Zuzug von Ausländerinnen und Ausländern getragen. Dies sind einerseits in der Landesaufnahmebehörde untergebrachte Flüchtlinge, die am Stichtag, 31. Dezember 2015, mit etwa 2.200 Personen mehr als im Vorjahr vom Einwohnermelderegister erfasst wurden. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Landesaufnahmebehörde bleiben in der Regel nur wenige Wochen in Braunschweig, werden in der Statistik als ‚Momentaufnahme‘ jedoch mit erfasst. Andererseits handelt es sich bei etwa 1.100 neuen Braunschweigerinnen und Braunschweigern um Menschen, die Braunschweig ganz gezielt als Wohn-, Arbeits- oder Ausbildungsort gewählt haben. „Dies ist auch ein Beleg dafür, dass sich Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Bildungsangebote in Braunschweig hervorragend entwickeln“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth dazu. „Die TU vermeldet Anmelderekorde. Dazu kommt, dass Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildungseinrichtungen zunehmend intensiv kooperieren. Das steigert das Renommee unserer Stadt, die eine noch stärkere Sogwirkung entfaltet. Braunschweig wächst.“

Die Wanderungsbilanz 2015 ist demnach mit plus 1.423 Personen positiv und im Vergleich zum Vorjahr wieder stark angestiegen (2014: 733). Grund dafür ist der sehr positive überregionale Wanderungssaldo mit plus 2.013 Personen. Die regionalen Wanderungsbewegungen hingegen ergeben mit minus 590 Personen einen negativen Saldo. Die Asylsuchenden aus der Landesaufnahmebehörde sind in dieser Wanderungsbilanz nicht enthalten. Auch die Zahl der Geburten ist gestiegen und hat mit insgesamt 2.398 Neugeborenen den höchsten Stand seit 1993 erreicht (2014: 2.233). Die Anzahl der Sterbefälle hat sich mit 2.857 nur leicht gegenüber dem Vorjahr erhöht (2014: 2.848). Der Saldo von Geburten/Sterbefällen bleibt damit weiterhin negativ. Dank der Wanderungsgewinne kommt es insgesamt dennoch zu einem Zuwachs der Einwohnerzahl.

Der Einwohnerzuwachs sei sehr erfreulich, so der Oberbürgermeister, aber auch eine Verpflichtung. Gerade die regionalen Wanderungsverluste führten vor Augen, dass eine wachsende Stadt auch ausreichend zusätzlichen Wohnraum benötige. Hier gebe es wie in allen Großstädten großen Nachholbedarf. Dazu kommt der Zuzug von Flüchtlingen – auch Braunschweig muss seit diesem Jahr Flüchtlinge aufnehmen, die perspektivisch in der Stadt bleiben. Die Stadt habe mit dem Wohnraumversorgungskonzept eine gute Handlungsgrundlage, sagte Oberbürgermeister Markurth. Mehrere neue Wohngebiete sowohl für Ein- und Zweifamilienhausbau als auch für Geschosswohnungsbau seien zügig an den Start gebracht worden. Dazu gehörten etwa Nördliches Ringgebiet, Langer Kamp und Waggum. Darüber hinaus sei für das ehemalige Noltemeyer-Grundstück ein Bauvorbescheid für die Errichtung von 200 Wohneinheiten erteilt worden. Ein weiteres wichtiges Projekt sei die ehemalige Heinrich-der-Löwe-Kaserne. In Braunschweig seien Baugebiete mit insgesamt mehr als 5.000 neuen Wohnungen bis 2020 in Arbeit beziehungsweise bereits in der Umsetzung. Vieles geschehe in Kooperation mit den Wohnungsbaugesellschaften. Bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen sei dabei ein wichtiges Anliegen der Stadt.

In 2015 wurde Planungsrecht für 850 Wohneinheiten geschaffen und für die Jahre 2016 und 2017 rechnet die Bauverwaltung sogar jeweils mit über 1.000 Wohneinheiten, für die Planungsrecht geschaffen werden kann. In der Vergangenheit waren es jährlich durchschnittlich etwa 240 Wohneinheiten, für die Planungsrecht geschaffen wurde. Schon jetzt zeige die 2015 um das Doppelte gestiegene Zahl beantragter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, dass sich in den nächsten Jahren die Angebotssituation auf dem Wohnungsmarkt spürbar verbessern werde. 1069 Wohneinheiten sind in 2015 beantragt worden und die Bauverwaltung ist hier jetzt gefordert, möglichst Baugenehmigungen zu erteilen. „Parallel dazu werden wir weiter Baugebiete vorbereiten und entwickeln“, so der Oberbürgermeister.


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